Study Abroad Storytellers
Folgen Sie sechs TU-Studierenden beim Abenteuer Ausland in diesem Semester in den USA, Japan und Südkorea bzw. Taiwan.
Jessica
USA – Go Mountaineers!
Hi, ich bin Jessica und werde ab Januar für ein Semester an der Appalachian State University in North Carolina studieren. Die Uni liegt inmitten der Blue Ridge Mountains und ist von zahlreichen Nationalparks umgeben.
Es ist schon immer ein Traum von mir gewesen in den USA zu studieren und das typische College-Leben kennenzulernen. Ich habe mich für die App State entschieden, weil ich von der Atmosphäre und den vielfältigen Studierendenorganisationen beeindruckt war. Daher freue ich mich neben dem Studium auf die vielen Sportveranstaltungen, Outdoor Aktivitäten, den interkulturellen Austausch und Teil der App State Community zu sein.
Folgt mir gerne auch auf Instagram.
Studiengang: Master Wirtschaftswissenschaften
Austauschprogramm: ISEP
Ich bin momentan in meiner letzten Woche an der App State und mitten in meinen Final Exams. Ich kann es gar nicht glauben, dass das Semester nun schon vorbei ist - die Zeit verging wie im Flug! Insbesondere die letzten Tage waren besonders intensiv, da man zwischen Prüfungsstress und den Vorbereitungen für den Auszug auch noch die letzten Abschlussveranstaltungen erleben und Zeit mit Freunden verbringen wollte.
Dabei schwelgt man noch in den Erinnerungen an die letzten Wochen. Der Frühling ist nämlich endlich in Boone angekommen und der Campus strahlt nun noch viel schöner als zuvor. Studierende liegen auf der Wiese der Sanford Mall im Gras, spielen Frisbee oder entspannen in ihren Hängematten – es fühlte sich an als sei man mitten in einem typisch amerikanischen College-Film. Zwar hat der Uni-Stress im letzten Monat nochmal zugenommen, aber nun konnte man besser einschätzen, was die Professoren erwarten und wie viel Zeit und Mühe man in die Abgaben stecken muss. Dennoch war ein gutes Zeitmanagement gefragt, um die Wochenenden genießen zu können.
Das Osterwochenende wollten drei Freunde und ich nochmal dazu nutzen, um einen Roadtrip an der East Coast zu unternehmen. Unser Trip führte uns von Savannah nach Charleston, über Wilmington und mit der Autofähre bis hin zu den Outer Banks. Meine Highlights waren dabei auf jeden Fall die Outer Banks sowie die sumpfige und tropische Atmosphäre in Georgia und South Carolina.
Die restlichen Wochen haben wir damit verbracht, zu wandern oder mit unserer Gruppe an Internationals eine Nacht campen zu gehen. Meine beste Freundin Kat und ich haben den Sonnenaufgang und -untergang vom Blue Ridge Parkway gesehen. Wir sind ein Stück auf der über 750 km langen Panoramastraße entlanggefahren und haben an jeglichen Overlooks gehalten, um über die Weiten der Blue Ridge Mountains blicken zu können. Mein Local Friend Lelia hat eine amerikanische Freundin und mich zum Grandfather Mountain mitgenommen, wo wir von der Swinging Bridge nicht nur eine überragende Sicht über die Berge hatten, sondern auch Bären und Weißkopfseeadler im Nature Preserve in unmittelbarer Nähe sehen konnten. Am LDOC (Last Day of Class) fand eine Abschiedsveranstaltung für die internationalen Studierenden statt und abends haben wir diesen Tag noch neonbunt gefeiert.
Die Aufbruchstimmung ist nun allen anzumerken und viel Zeit für den Abschied bleibt nicht mehr. Auch wenn ich nach dem Semester an der App State noch ein wenig in den USA bleiben werde, bevor es zurück nach Deutschland geht, blicke ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Zeit zurück. Das Semester war eine unvergessliche Erfahrung für mich und ich kann jedem nur empfehlen den Schritt ins Auslandssemester zu wagen! :)
Die letzten Wochen reichten von Roadtrip-Euphorie bis hin zu Uni-Stress. Nachdem ich meinen letzten Bericht geschrieben habe, ging es nämlich mit sechs Freunden direkt in die Spring-Break Ferien. Geplant war ein Roadtrip quer durch Texas, über Louisiana bis hin nach Mississippi. Unsere erste Destination war Dallas. Unser Highlight war auf jeden Fall der Besuch des NBA-Games der Mavericks gegen die Sacramento Kings sowie Nowitzki‘s weißes Jersey an der Hallendecke. Anschließend sind wir in die Hauptstadt Texas‘ nach Austin gefahren. Hier haben wir uns unter anderem ein kleines Boot ausgeliehen und haben uns beim Sonnenuntergang die Skyline vom Colorado River angeschaut.
Nach Austin sind wir nach Bandera gefahren – einer alten Western-Stadt, die tatsächlich alle texanischen Klischees erfüllte: Von Cowboyhüten, über Trump-Flaggen bis hin zu Hinweisen an den Eingangstüren, dass beim Tragen einer Waffe keine Polizei gerufen wird. Am selben Tag sind wir noch nach San Antonio gefahren. Der River Walk war besonders schön, da er am Abend in seinen bunt beleuchteten Farben strahlte und tagsüber mit seinen Restaurants und einer trubeligen Venedig-Atmosphäre lockte. Anschließend sind wir weiter nach Houston gefahren. Zum Glück wurden wir in San Antonio von einer Verkäuferin vorgewarnt, denn ich habe noch nie einen solch schlimmen Verkehr erlebt! In Houston haben wir das NASA-Museum besucht sowie das gesamte NASA-Gelände. Es war spannend zu sehen, wie die Länder gemeinsam an der Mars-Mission 2025 arbeiten.
Houston war unsere letzte Station in Texas, denn anschließend ging es nach New Orleans in Louisiana. Das berühmte French Quarter strahlte in bunten Farben und in jeder Ecke hörte man Jazz Musik. Da nur wenige Tage zuvor der berühmte Karneval „Mardi Gras“ gefeiert wurde, waren alle Häuser prunkvoll in den offiziellen Farben des Festes geschmückt. Violett steht dabei für Gerechtigkeit, Grün für den Glauben und Gold für die Macht. Louisiana ist jedoch auch untrennbar mit der Geschichte der Sklaverei verbunden. Daher besuchten wir die „Laura Plantation“ – eine der größten Zuckerplantagen Louisianas. Die geführte Tour führte durch das Herrenhaus bis hin zu den Sklavenunterkünften. Der Blick auf das „Slave Registry“ zeigte erschreckend, welchen „Wert“ ein Menschenleben damals hatte. Besonders grausam waren vor allem die Erzählungen über die gezeugten Sklavenkinder und den Foltermethoden. Es war ein echt emotionaler Aufenthalt und ich kann jedem nur einen Besuch in einer Plantage empfehlen!
Nach einem Kurzausflug am Golf von Mexiko in Mississippi, endete unser Roadtrip. Nach einigen gecancelten und verspäteten Rückflügen sowie einer ungeplanten Nacht in Charlotte, sind wir an der App State wieder angekommen und direkt in einen Post-Vacation Blues verfallen. Als seien die zuvorigen Midterm-exams nicht genug gewesen, wartete ein Berg an Assignments auf mich. Ablenkung boten dabei jedoch das erste Baseballspiel der Saison sowie die Party des St. Patrick’s Days.
Halbzeit! Fast genau zwei Monate bin ich nun an der App State und die Zeit vergeht wie im Fluge. Vergangene Woche standen schon die Midterms an und ich war den Großteil der Zeit damit beschäftigt meine Hausarbeiten zu schreiben, zu lernen und nebenbei noch die täglichen Assignments abzuarbeiten. Der zeitliche Aufwand ist nicht zu unterschätzen, jedoch geht man als deutsche Studentin glaube ich mit anderen Erwartungen in die Prüfungen als die Amerikaner. Die Prüfungen sind deutlich lockerer gestaltet und erfordern aufgrund der wöchentlichen Assignments nicht mehr allzu viel Vorbereitung, wie in Deutschland.
Fast täglich finden auf dem Campus Veranstaltungen statt. Meistens werden diese von den Clubs und Studierendenorganisationen der Uni veranstaltet. So waren wir beispielsweise bei einem Konzert oder haben uns nach dem letzten Heimspiel der Basketballer den Gastauftritt eines Country Sängers angeschaut. Die App State bietet echt viel für ihre Studierenden an und dadurch, dass es in dem Örtchen Boone mehr Studierende als Einwohner gibt, kann man hier das volle Programm des amerikanischen College-Lebens erleben.
Am Wochenende sind wir nach Raleigh – die Hauptstadt des US-Bundesstaates North Carolina gefahren, um ein Eishockeyspiel der Carolina Hurricanes zu sehen. Die Atmosphäre in der Arena war beeindruckend! Bei solchen Sportveranstaltungen wünsche ich mir, dass die Deutschen sich ein Stückchen von der Euphorie der Amerikaner abschneiden würden. Natürlich ist die Liebe der Amerikaner zum Football kaum zu übertreffen. Zwei amerikanische Freundinnen haben mich zum Superbowl eingeladen und es war toll, das Event des Jahres live in den USA miterleben zu können.
In den letzten Tagen kam auch endlich die Sonne heraus und der Campus zeigte sich von einer ganz anderen Seite. Mitten auf dem Campus ist die sogenannte Sanford Mall, die bei Sonnenschein alle nach draußen lockt. Studierende schaukeln in Hängematten zwischen den Bäumen, spielen Frisbee mit ihren Hunden oder entspannen auf der Wiese. Kurz vor Spring Break wurden hier ein paar Stände aufgebaut und man konnte beispielsweise Minigolf spielen, S’mores am Lagerfeuer essen und Freundschaftsbänder basteln.
Die ersten Wochen sind nun vergangen und ich habe mich so langsam an den amerikanischen Uni-Alltag gewöhnt. Da ich meine Kurse frei auswählen konnte, habe ich mich für zwei Leadership-, einen English- sowie einen Intercultural Communications Kurs entschieden. Auch wenn mein Stundenplan recht leer wirkt, hat man dennoch mehr als genug zu tun. Die Menge an wöchentlichen Abgaben und Hausaufgaben sind viel höher als in Deutschland. Auch die Art des Unterrichtens und die Größe der Klassen unterscheiden sich deutlich von meinen Wirtschaftskursen an der TU Dortmund. So sind bei mir nur etwa 15-20 weitere Studierende in den einzelnen Kursen und es ist viel interaktiver gestaltet. Auch das Verhältnis zu den Professoren ist viel lockerer und teilweise laden sie am Ende des Semesters sogar zu einem gemeinsamen Abendessen ein. Bisher haben alle Kurse in Präsenz stattgefunden, jedoch müssen wöchentlich vereinzelte Studierende aufgrund von Corona virtuell zugeschaltet werden.
An der Uni gibt es viele Möglichkeiten interkulturell in den Austausch zu treten, wie beispielsweise über das „International Friendship Program“. Dabei werden Einwohner der Stadt mit internationalen Studierenden zusammengebracht, um regelmäßig etwas zu unternehmen. Vergangenes Wochenende habe ich meine „Local Friends“ Lelia und Bill getroffen, da sie wieder ein großes Dinner mit mehreren internationalen Studierenden veranstaltet haben. Die Abende sind immer total herzlich und familiär und die beiden sind immer für einen da.
Über das Wochenende war eigentlich geplant, dass wir nach Asheville sowie zu einigen Wasserfällen und Aussichtspunkten im Südwesten von North Carolina fahren. Jedoch hat es über Nacht mehr geschneit als erwartet, sodass wir unsere Pläne canceln mussten. Stattdessen sind wir nach Downtown Boone gegangen und haben die kleinen Thrift Shops durchstöbert. In dieser Gegend ist das ziemlich beliebt und weit verbreitet - in manchen Läden gibt es sogar 10 Prozent Rabatt, wenn man an der Kasse tanzt. Am Abend sind wir dann noch Ski gefahren. Zwar leben wir mitten in den Appalachen, jedoch waren die Pisten auf diesem Berg nicht allzu spektakulär.
Nachdem ich nun fast zwei Jahre warten musste, waren die letzten Tage vor meinem Abflug in die USA doch noch sehr stressig. Wie bei einigen anderen auch, hat sich mein Auslandssemester aufgrund der Pandemie nach hinten verschoben, sodass ich inmitten der Abgabe meiner Masterarbeit und den letzten Vorbereitungen für den Aufenthalt in den Staaten stand. In den frühen Morgenstunden an Neujahr ging es nun endlich los! Zusammen mit Laura, einer weiteren Studentin der TU Dortmund, sind wir noch vor dem offiziellen Beginn der Uni nach Chicago geflogen. Unsere Highlights waren auf jeden Fall der Riverwalk und der Blick auf die Skyline vom Pier aus!
Nach unserem viertägigen Aufenthalt im verschneiten Chicago sind wir nach Charlotte geflogen, wo wir von dem Organisationsteam der Appalachian State University direkt am Gepäckband willkommen geheißen wurden. Wir konnten an dem Tag noch Charlotte erkunden und die anderen internationalen Studenten kennenlernen. Am nächsten Morgen ging es dann zur App State. Ich lebe in einem Apartment zusammen mit einer Amerikanerin, einer Polin und einer Katze. Die Orientation Week hatte ein volles Programm - angefangen bei Workshops zur American Culture, über die ersten Einkäufe im Walmart bis hin zu Führungen über den wunderschönen Campus. Bereits Mitte Dezember hatten wir eine virtuelle Pre-Orientation Week, in der sich zahlreiche Abteilungen, Clubs und Ansprechpartner der Uni vorgestellt haben. Leider hatten wir hier vor Ort jedoch schon in den ersten Tagen einen positiven Corona-Fall unter den Internationals, sodass die restlichen Veranstaltungen entweder gecancelt oder virtuell abgehalten wurden. Diese Nachricht hat uns wieder ein wenig zurückgeholt, denn trotz der vielen tollen Eindrücke und Erlebnisse, die wir hier erfahren dürfen, ist die Pandemie noch nicht vorüber. Zwar bin ich froh, dass in den Innenräumen der Uni Maskenpflicht herrscht, jedoch muss man sich noch an den etwas lockeren Umgang mit Corona gewöhnen.
Die erste Unterrichtswoche war sehr intensiv und schon jetzt sitze ich vor einem Berg voller Assignments. Abwechslung boten jedoch die organisierten Ausflüge, wie z.B. Wanderungen oder Restaurantbesuche. Am ersten längeren Wochenende wurden wir allerdings von einem Schneesturm eingeschneit, sodass wir unsere Pläne, Ski zu fahren, verschieben mussten und stattdessen auf dem Campus Schlitten gefahren sind.
Niclas
USA - Go Bulldogs!
Hi, ich bin Niclas und werde im Spring Term ‘22 an der Butler University in Indianapolis studieren. Eine Zeit in den USA zu leben war schon immer mein Traum und ich freue mich, viele neue Leute und verschiedene Kulturen kennenzulernen.
Ich bin gespannt auf das amerikanische Campus Leben und darauf, wie die deutlich kleineren Kurse den Studienalltag verändern. Besonders cool finde ich, dass ich in meiner Zeit an der BU mein Studienfeld von einem ganz anderen Standpunkt aus betrachten kann und neue Blickwinkel erfahren werde. Als leidenschaftlicher Sportfan finde ich es natürlich besonders gut, dass die Butler Bulldogs im Basketball ziemlich erfolgreich sind und in der Big East Conference spielen. Ich bin gespannt nach dem „Butler Way“ zu leben und Teil der Community zu werden.
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Studiengang: Bachelor Wirtschaftsingenieurswesen
Austauschprogramm: ISEP
Die letzten 4 Monate vergingen wie im Flug und bevor die Finals beginnen haben meine Freunde und ich uns vorgenommen, die USA über die Wochenenden zu erkunden. Da Indy relativ zentral liegt hat man die Möglichkeit, die Ostküste und den mittleren Westen in wenigen Flugstunden zu sehen. Wir nutzten die Gelegenheit, um nach Chicago, New York und Pittsburgh zu fliegen und alle Flüge waren kürzer als zwei Stunden.
Mit dem Frühlingsanfang begann auch das Spring Training der Football Mannschaft und es fanden Baseball- und Lacrossespiele statt. Die Spiele sind entweder am Wochenende oder nachmittags unter der Woche, sodass man neben der Uni auch Zeit hat, die Spiele zu besuchen.
Eine Woche bevor die Finals beginnen, enden die Kurse und die Professoren halten ihre letzte Vorlesung. Wie bereits vor den Midterms hat jeder Professor mehrere Sprechzeiten täglich, um Fragen zu beantworten die beim Lernen aufkommen. Während man in den Breakout-Rooms in der Lacy School of Business lernt, kommen ab und zu Studenten vorbei, die für die BU arbeiten, und verteilen Snacks zur Stärkung der Nerven während des Lernens. Die Finals liefen für mich sehr gut und ich fühlte mich durch die Professoren bestens vorbereitet.
Die meisten Studenten räumen aktuell Ihre Apartments aus und bereiten sich darauf vor, nachhause zu gehen. Bevor es für mich zurück nach Dortmund geht, reise ich noch mit einem Freund, den ich an der BU kennengelernt habe, durch die USA. Das Auslandssemester hat mir geholfen, mein Studium von einer anderen Perspektive aus zu betrachten, meine Englischkenntnisse zu verbessern, mich persönlich weiterzuentwickeln und viele neue Leute kennenzulernen. Neben den anderen Austauschstudenten habe ich auch unzählige Amerikaner kennengelernt, mit denen ich mich angefreundet habe und in Kontakt bleiben werde. Ich kann jedem nur empfehlen, ein Auslandssemester zu machen und bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben!
Nach den Midterms stand erstmal Spring Break an. Eine Woche Abstand vom Lernen und den wöchentlichen Aufgaben. Während meiner Zeit an der BU habe ich mich nicht nur mit zahlreichen Amerikanern, sondern auch mit zwei anderen International Studierenden aus Österreich und Finnland angefreundet. Gemeinsam haben wir die quarter-finals der Indian Wells Masters, ein Tennisturnier in Kalifornien, besucht. Nach den quarter-finals haben wir noch ein paar Tage in Los Angeles verbracht und die Sonne genossen, bevor es zurück nach Indianapolis ging. Am letzten Tag bevor die Uni wieder los ging, haben wir eine Stadiontour im Lucas Oil Stadium der Indianapolis Colts bekommen, welches nur 15 Minuten mit dem Auto vom Campus entfernt ist. Wir bekamen Einblicke in die Kabinen und durften sogar auf das Feld, was mich als Footballfan natürlich mega gefreut hat.
Zurück in Indianapolis beginnt auch schon wieder die Uni und die Vorbereitung auf die zweiten Midterms laufen schon. Alle meine Kurse bestehen aus zwei Midterms und einer Final-Exam. Die Midterms machen insgesamt 40% der Kursnote aus und die Final-Exam ist mit 30% gewichtet. Die Restlichen 30% kann man sich durch wöchentliche Quizzes, Abgaben und Anwesenheit erarbeiten.
Unser Associate Director for Incoming International Exchanges, Ms. Bobby, hat ein Treffen mit Professoren, die ebenfalls mal Internationale Studierende waren, veranstaltet. Die Professoren kamen aus China, Brasilien, der Schweiz und vielen anderen Nationen und haben ihre Erfahrungen mit uns geteilt und anschließend haben wir die Möglichkeit bekommen Fragen zu stellen. Generell veranstaltet die Butler University sehr viele verschiedene Events auf dem Campus, welche auch zahlreich besucht werden. In den letzten Wochen wurden beispielsweise Bingo Nights, Craft and Movie Nights, eine Build-a-Bear-Night und vieles mehr veranstaltet. Außerdem hatten wir Studenten die Möglichkeit kostenlos Tickets für das Imagines Dragons Konzert in Downtown Indianapolis zu bekommen.
Die erste Hälfte des Semesters ist nun um und in den letzten zwei Wochen habe ich meine Midterms geschrieben. In den Midterms wurden die ersten Kapitel, aus den jeweiligen Fächern, abgefragt und es gab immer einen Multiple-Choice-Teil und einen Rechenteil. Die Professoren haben uns mit Probeklausuren, Beispielaufgaben und in ihren Office Hours sehr gut vorbereitet. Die Quizzes und Midterms liefen für mich sehr gut und ich habe mich ziemlich schnell und ohne Probleme an das amerikanische Prüfungssystem angepasst.
Cool ist auch, dass die Lacy School of Business (Dugan Hall) immer offen ist und man mit seiner Student-ID jederzeit dort lernen kann. Man hat die Möglichkeit in Gemeinschaftsräumen, Quiet Areas, einzelnen Breakout-Rooms oder sogar in den Unterrichtsräumen zu lernen. Die Lernorte sind auch bestens für einen Studienmarathon ausgestattet. Im Erdgeschoss der Dugan Hall ist ein Shop, in dem man sich mit Snacks und Getränken versorgen kann. Außerdem gibt es zahlreiche Wasserspender und Vending Machines. Am liebsten treffe ich mich mit Freunden gemeinsam in den Breakout-Rooms und jeder lernt dann für sich ein paar Stunden.
Mit Beginn der Midterms fing auch das Wetter an besser zu werden und es ist deutlich angenehmer als in meinen ersten Wochen. Sobald die Temperaturen über 10°Celsius sind verlagert sich das Leben der Butler Studenten nach draußen und man sieht über den Campus verteilt Menschen Hängematten zwischen Bäumen aufspannen. Wenn man sich sportlich betätigen möchte, kann man mit den anderen Alumni auch Fußball, Football, Spikeball oder andere coole Sachen spielen. Ich habe das gute Wetter genutzt, um Soccer und Basketball mit Freunden zu spielen. Die Butler University hat mehrere Rasen und Kunstrasenplätze und man findet eigentlich immer einen Platz zum Spielen und gegen Abend kann man die schönen Sonnenuntergänge Indiana‘s bestaunen.
Einen Monat bin ich jetzt schon an der Butler University und ich habe mich echt gut eingelebt. Bevor ich hierher kam dachte ich, dass die größte Herausforderung für mich sein würde, dass ich mit sieben anderen Menschen in einem Apartment leben muss. Glücklicherweise komme ich mit meinem Roommate und den anderen “Podmates“ super klar. Sie erleichterten mir die Eingewöhnung und wir gucken fast täglich zusammen Basketball, Football oder Golf.
Für die meisten Kurse hier an der BU braucht man bestimmte Textbücher. In den Büchern ist häufig einen Code enthalten, mit dem man auf eine Online-Plattform zugreifen kann, über die man auch Hausaufgaben erledigt oder Tests durchgeführt. Insgesamt musste ich ca. 300$ für meine Bücher und Onlinezugänge zahlen. Diese Woche hatte ich auch meine erste Zwischenprüfung in einem Kurs, die ich sehr erfolgreich bestanden habe. Dadurch, dass ich für dieses Modul jede Woche Assignments abgeben musste, war ich so ‘tief’ im Stoff, dass ich kurz vor der Prüfung nur ein wenig wiederholen musste. Nächste Woche habe ich in zwei anderen Kursen weitere Zwischenprüfungen. Alle Professoren bieten eine Sprechstunde an und teilweise bieten Studierende aus höheren Semestern auch Fragestunden an, zu denen man unangemeldet und mit jeder möglichen Frage erscheinen kann.
Letzte Woche erreichte uns in Indianapolis außerdem der erste Schneesturm in diesem Jahr. Bereits einen Tag bevor es anfing zu schneien kündigte die Butler University an, dass die Kurse via Zoom stattfinden werden, der Campusbetrieb bis auf die Mensa eingestellt wird und dass man am “Sellick Bowl“ (Football Stadion) am besten Schlitten fahren kann. Es fing Nachmittags an zu schneien und als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, lag überall 20cm hoher Neuschnee. Die Umstellung auf Zoom lief problemlos und nach den lectures ging es ab in den Schnee! Überall auf dem Campus lieferten sich Studenten Schneeballschalten und der “Sellick Bowl“ war voll mit schlittenfahrenden Studenten.
Insgesamt waren meine ersten Wochen an der BU erlebnisreich, cool und aufregend und ich bin gespannt was mich noch erwartet!
Bereits vor meiner Abreise aus Deutschland wurde mir von der Butler University (BU) eine Mentorin zugeteilt, die mich vom Flughafen abholen und mich im Studienalltag unterstützen sollte. Im Fairview House, meiner Residence Hall, angekommen, lernte ich meine amerikanischen Mitbewohner kennen, bekam eine kleine Campustour und richtete mein Zimmer ein. Im Fairview House gibt es sogar ein eigenes Gym, eine Recreation and Gaming Lounge, ein Social Space und Study Rooms.
Die ersten drei Tage nach meiner Ankunft dienten als “Orientation Week“. In dieser Zeit lernte ich unter anderem andere international Studierende kennen und wir wurden bestens für einen erfolgreichen Start ins Semester vorbereitet. Der Campus besteht aus einem Mix von historischen Gebäuden (“Jordan Hall“ / “Atherton“) und modernen Gebäuden (Dugan Hall). Alle Gebäude sind von meinem Apartment in fünf Minuten zu Fuß zu erreichen.
Meine Dozenten sind alle sehr engagiert, hilfsbereit und super nett. Im Vergleich zu meinen bisherigen Kursen an der TU ist die Kursgröße an der BU wesentlich kleiner. Alle meine Kurse bestehen aus 15 bis 30 Studenten, wodurch man sehr einfach neue Leute kennenlernen kann. Ein weiterer Unterschied zu meinen bisherigen Studienerfahrungen ist, dass man jede Woche Tests/Quizzes hat, Arbeiten abgeben muss oder für die Mitarbeit benotet wird.
Mein bisheriges Highlight war das Men‘s Basketballspiel der Butler Bulldogs. Die Butler Bulldogs spielen in der Big East Conference und in der höchsten College-Basketballliga. Die Bulldogs tragen ihre Heimspiele im historischen “Hinkle Fieldhouse“ aus, das bis zu 9100 Zuschauer aufnehmen kann und kostenlos für Studenten der BU ist. Die Stimmung war vor und während des Spiels unglaublich!
Sabrina
Von den Stränden Australiens zu den Bergen Montanas - der zweite Versuch
Ich bin Sabrina und studiere Angewandte Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaften sowie Journalistik und studiere ab Januar ein Semester an der University of Montana. Schon zum zweiten Mal habe ich die Möglichkeit meine Leidenschaft für das Reisen und Schreiben als Storytellerin zu kombinieren!
Nach dem letzten, leider nur kurzen Aufenthalt in Australien, verschlägt es mich jetzt in ein ganz anderes Klima: den winterlichen Bundestaat Montana in den USA. Ich bin neugierig, was für Erfahrungen und Abenteuer dort auf mich warten. Besonders freue ich mich auf die vielseitigen Uni-Kurse, aber natürlich auch auf die Freizeitaktivitäten. Und wer weiß, vielleicht kehre ich nach Monaten umgeben von atemberaubender Natur, Wäldern und Bergen auch als sportlicher Wander-Fan zurück!
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Studiengang: Bachelor Angewandte Sprachwissenschaften
Austauschprogramm: ISEP
Viele Dinge haben mich an den USA gestört, bevor ich hierhin kam. Die gleichen Dinge stören mich immer noch (Waffengesetze, Umgang mit LGBTQIA+ und Frauenrechten in konservativen Staaten, Haltung gegenüber Native Americans usw.)
Warum empfehle ich trotzdem ein Auslandssemester in Missoula?
1. Um sich „Crazy America“ vorstellen zu können muss man es live erlebt haben
2. Missoula ist die perfekte Studierendenstadt. Obwohl ich ein Großstadtkind bin, gefällt es mir hier in der Kleinstadt sehr gut - besser als in amerikanischen Großstädten. Es ist sicherer, ruhiger und definitiv sauberer. Man kommt sowohl kostenlos mit dem Uni-Shuttle zum Campus, also auch gratis mit Bussen durch die ganze Stadt. Es gibt auch sehr viele Radwege und günstige Fahrradshops (z.B. FreeCycles). Außerdem ist Missoula ein kleiner demokratischer Fleck im konservativen Montana (hier hängen nur #blacklivesmatter Flaggen in Vorgärten statt Trump Flaggen).
3. Mir hat die Uni sehr gut gefallen. Zwar hat man während des Semesters mehr zu tun als in Dortmund, aber dafür ist man nach nur einer Klausurenwoche direkt im Anschluss an die Vorlesungszeit schon fertig!
Ich habe in meinen Kursen viel gelernt und werde mich immer an die Erfahrungen zurück erinnern. Besonders froh bin ich, dass ich in „Reporting Native News“ jetzt meine erste journalistische Veröffentlichung in Amerika habe. Ein weiteres Highlight war für mich, dass es Theater Studiengänge an den normalen Universitäten gibt. Ich konnte einen Theaterkurs belegen, „Voice & Speech“, der sogar viel mit meinem Hauptfach Sprachwissenschaften zu tun hatte. Wir haben zum Beispiel Dialekte gelernt und mein Dozent fragte mich als Linguistik-Expertin immer um Rat.
Allgemein ist das Verhältnis zwischen Dozierenden und Studierenden viel lockerer und auf Augenhöhe. Alle sprechen sich gegenseitig mit Vornamen an. Dadurch ist die Lernatmosphäre viel angenehmer!
4. Es ist leicht Freund*innen aus der ganzen Welt zu finden, durch die vielen Veranstaltungen für Internationals und eine kleinere Community.
5. Mein Highlight ist immer noch die Landschaft. Die Gegend bietet sowohl im Winter als auch im Sommer viele Outdoor-Aktivitäten. Tipp: nur eine Stunde Fahrt entfernt kann man in heißen Quellen mitten in der Natur im Clearwater National Forest baden.
Fazit: Auch wenn man Heimweh hat und Kulturschocks kommen - ein Auslandssemester ist eine einmalige und empfehlenswerte Erfahrung. P.S. Ich gehe jetzt tatsächlich gerne wandern und habe mir kurz vor der Abreise auch endlich richtige Wanderschuhe gekauft!
Warum Montana? Diese Frage durfte ich mir sowohl in Deutschland als auch vor Ort in den USA sehr oft anhören. Meine Antwort ist eigentlich ganz simpel: die Natur. Jeden Tag, wenn ich das Haus verlasse, blicke ich auf Berge (die immer noch etwas schneebedeckt sind). Und ich muss nicht lange fahren, um schöne Wälder und Nationalparks zu entdecken.
Im Nordwesten Montanas, kurz unterhalb der kanadischen Grenze liegt der Glacier Nationalpark. Als mich mein Freund während des Spring Breaks besuchte, konnten wir leider nicht so viel im Park unternehmen, denn die meisten Wege öffnen erst mit der Sommersaison Ende Mai. Trotzdem genossen wir am Lake McDonald das traumhafte Berg Panorama, das ein bisschen an Bayern oder Österreich erinnert.
Unser nächstes Ziel war der Yellowstone Nationalpark. Der Park ist ungefähr 4 Stunden Autofahrt von Missoula entfernt und erstreckt sich über Montanas Grenze bis nach Wyoming. Zwar war nur der Norden des Parks geöffnet, aber der Trip lohnte sich schon allein wegen der vielen Tiere. Kaum waren wir in den Park gefahren sahen wir zahlreiche Elks – auch genannt Wapitis, eine Unterart der Rothirsche, die es nur in Nordamerika gibt. Fuhr man ein Stück weiter hinein, wurde man schnell von Bison Herden ausgebremst, die gemütlich über die Hauptstraße spazierten.
Ende April fuhr ich erneut in den Yellowstone Nationalpark mit neun weiteren internationalen Studierenden. Nun war die West Seite des Parks geöffnet und damit die Wege zu vielen Geysiren und Krater Pools. Unser Trip begann am berühmten Old Faithful Geysir.
Am zweiten Tag im Park hatten wir leider kein Glück mit dem Wetter – Anfang Mai und es war wieder am Schneien. Trotzdem passierte an dem Tag das Highlight meines vermutlich gesamten Aufenthalts.
An einer Straßenbucht in der Nähe der Twin Lakes entdeckten wir viele Menschen auf eine Lichtung blicken. War dort etwa ein Bär? Schnell sprangen wir aus den Autos und rannten los. Tatsächlich lief circa 100 Meter weiter ein noch recht kleiner Grizzly Bär herum auf der Suche nach Futter. Ich habe ungefähr 300 Fotos von dem Bären gemacht (und dabei super ignoriert, dass meine Finger einfroren).
Viele denken bei amerikanischem Essen an eines: Junk-Food. Das Klischee kommt nicht von weit her, selbst in der Kleinstadt Missoula gibt es mehr als 30 Fast-Food Filialen.
In sehr vielen Produkten schmeckt man auch einen deutlichen Zuckerzusatz. Ich vermisse nicht nur - wie wahrscheinlich alle Deutschen, die nach Amerika reisen – deutsches Brot, sondern auch die normal gesüßten Süßigkeiten, Säfte und gewisses Obst und Gemüse.
Für Menschen mit verschiedenen Unverträglichkeiten, wie mich, ist die Ernährung eine kleine Herausforderung. Montana ist eine zusätzliche Herausforderung für Leute, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Im Restaurant essen gehen? Schwierig. Als ich das erste Mal in einem American Diner essen war war das einzige vegetarische Gericht Pommes.
In der Uni gibt es zum Glück einige Mensen mit jeweils Veggie Angeboten. Die beliebteste Mensa ist der Food Zoo mit All-you-can-eat Buffet für 11 Dollar. Direkt nebenan bei Rise & Rooted gibt es Pizza und Pasta Kreationen für wenig Geld. Diese Mensa ist sogar bis zehn Uhr abends geöffnet.
Im Food Court gibt es viele verschiedene Essensstände. Mein Favorit ist Harvest, denn dort gibt es gesunde Bowls, die man sich selbst zusammenstellen kann.
Um zwischendurch etwas Abwechslung zu den Uni-Gerichten zu bekommen, habe ich mich in Missoula auf die Suche nach guten Lokalitäten mit diversen Menüs gemacht.
Neben den klassischen, fleisch-lastigen American Diners gibt es viele Restaurants mit Einflüssen aus anderen Ländern. Eines ist zum Beispiel das sehr beliebte Lokal Zoo Thai mit thailändischer Street Food. Fast alle Gerichte gibt es auch als glutenfreie und vegane Option. Allerdings sind die Schärfe Stufen nicht zu unterschätzen!
Süße Snacks für zwischendurch gibt es bei Veera Donuts. Die Donut Kreationen dort sind nicht nur ausgefallen, sondern auch alle vegan!
Was mir als außergewöhnlich aufgefallen ist in den USA, sind die kleinen Kaffeehäuser. Egal ob Großstadt oder Dorf, fast überall findet man kleine Häuschen, die nur Kaffee, Espresso und Tees auf ihrem Menü haben und aus einem kleinen Fenster bedienen. Manche gibt es sogar als Drive-Thru, wie der Loose Caboose. Sehr praktisch für Roadtrips!
Jetzt wo die Tage wärmer werden, lohnt sich besonders ein Abend bei der Ten Spoon Vinery. Dort gibt es günstige Wein Tastings, die man draußen auf einer großen Wiese neben den Weinstöcken genießen kann. Dazu gibt es abends immer Live-Musik und Steinofen Pizza. Wenn man Glück hat, sieht man sogar ein paar Rehe an der Weinstube vorbeispazieren.
Das halbe Semester ist mittlerweile geschafft und endlich ist es Zeit für den aufregendsten Teil: eine Reise für meinen Kurs „Reporting Native News“. Seit über 30 Jahren bietet die Journalistik Fakultät diesen Kurs an, um für mehr Sichtbarkeit von Native Americans in journalistischer Berichterstattung zu sorgen.
In Montana gibt es sieben Reservate. Jedes Team, bestehend aus Reporter*in und Fotograf*in, bekommt ein Reservat zugeteilt für die Berichterstattung. Das ganze Semester lang arbeiten die Teams an einem Thema über ihr Reservat, um am Ende eine Reportage zu produzieren, die in mehreren Medien veröffentlicht wird. Für die Berichterstattung fahren alle Teams mitten im Semester für mehrere Tage in das Reservat.
Ich habe als Reporterin gemeinsam mit einem Fotografen das Flathead Reservat zugeteilt bekommen, das in der Nähe von Missoula liegt und die Stämme Bitterroot Salish, Upper Pend d’Oreille und Kootenai umfasst.
Das Oberthema in diesem Jahr ist Klimawandel. Meine Reportage dreht sich um die Frage, wie Klimawandel sich auf die Kultur des Salish Tribe auswirkt. Für ein Wochenende sind mein Teampartner und ich ins Reservat gereist und haben viele interessante Menschen getroffen.
Eine unserer Protagonist*innen ist zum Beispiel Aspen. Sie ist eines der wenigen Stammesmitglieder, das fließend Salish spricht. Sie hat uns viel über den Zusammenhang von Kultur, Sprache und der Natur erklärt. Der Klimawandel beeinflusst vor allem ihren kulturellen Kalender, das heißt, dass zum Beispiel Pflanzen zu anderen Zeiten blühen und es schwieriger ist, diese traditionellen Pflanzen zu ernten.
Falls ihr mehr über das Projekt wissen wollt, könnt ihr dem Native News Instagram Account @nativenewsmt folgen. Meinen fertigen Bericht könnt ihr Mitte Mai online finden: https://nativenews.jour.umt.edu/projects/
Ich muss sagen, ich war nie ein besonders großer Fan von den USA. Aber manchmal muss man über den eigenen Schatten springen und offen dafür sein, eigene Erfahrungen zu sammeln. Ein kleiner Kulturschock war zunächst der Umgang mit Corona. Montana hat quasi keine Maßnahmen, aber immerhin gibt es in der Uni und in Bussen eine Maskenpflicht. Tatsächlich hat mich das Land aber auch positiv überrascht.
Nachdem ich mich erst einmal damit abgefunden hatte, dass fast jeder Mensch hier eine Waffe bei sich hat und ich argwöhnisch beäugt werde, weil ich eine Maske in Innenräumen trage, habe ich gemerkt, dass die meisten Menschen hier doch ziemlich freundlich und offen sind.
Besonders an der Uni sind alle super interessiert, wenn man erzählt, dass man aus dem Ausland kommt. Auch die Dozierenden sind sehr nett gegenüber Internationals. Ein Dozent fragt mich jede Woche, ob es mir gut geht und wie ich mich einlebe. Die Ängste, in einem fremden Land mit anderer Sprache zur Uni zu gehen werden einem schnell genommen.
Aber auch außerhalb der Uni sind die Menschen sehr aufgeschlossen. Es gibt zum Beispiel ein „Community-Friend“ Programm in Missoula, bei dem Einheimische mit Internationals in Kontakt treten für den kulturellen Austausch.
Und auch sonst sind alle die man trifft Fans von Europa und haben irgendwelche deutschen Verwandten. Eines Nachmittags stand ich mit einem anderen Austauschstudenten an einer Bushaltestelle, als uns ein Amerikaner anquatschte. Wir kamen etwas ins Gespräch mit ihm und er war total begeistert, dass endlich wieder internationale Studierende in Missoula sind. Natürlich hatte auch er irgendwo europäische Wurzeln (12 Prozent Deutsch, 4 Prozent Finnisch) und gab uns direkt seine Handynummer.
Eine andere positive Überraschung bat mir die Uni im Umgang mit aktuellen Diskursen. Es gibt zum Beispiel „Mental Health“ Angebote und Therapiestunden an der Uni, auf die direkt in den ersten Tagen hingewiesen wurde. Es wird überall klar kommuniziert, dass sich jede*r Hilfe holen kann und darf – egal ob bei Depressionen, Ängsten, Heimweh etc. und niemand mit Problemen allein ist.
Außerdem gab es in der O-Woche für alle Erstis eine Pflichtveranstaltung, die über alle Diskriminierungsformen aufklärte und lehrte was zum Beispiel Formen von Alltagsrassismus sind und wie man sich richtig als „Ally“ verhält. Es gibt hier auch eine Beratungsstelle, die Betroffenen bei Diskriminierungserfahrungen hilft.
Mehr als drei Jahre ist es her, dass ich angefangen habe, mein Auslandssemester zu planen. Im Februar 2020 ging es dann endlich nach Australien – aber Corona beendete mein Auslandssemester nach nur drei Uni Wochen. Lange habe ich auf die Rückkehr gewartet. Doch dann saß ich am 8. Januar 2022 plötzlich im Flieger nach Seattle mit Weiterflug nach Missoula, Montana.
Die Entscheidung, in die USA an die University of Montana zu gehen, erschien wegen Corona sicherer, denn die Einreise für Studierende war die gesamte Zeit einfacher als nach Australien. Eines war für mich klar: den Traum von einem Auslandssemester möchte ich nicht aufgeben.
So reiste ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Montana. Ich war auf jeden Fall aufgeregt, einen neuen Ort kennenzulernen und vor allem in ein ganz anderes Klima zu kommen. Missoula liegt im Westen von Montana in den Rocky Mountains und ist ein Paradies für Wintersport. Winter und Sport? Gar nicht meins! Aber im ersten Monat habe ich mich tatsächlich sowohl auf Schlittschuhe als auch auf Langlauf-Skier gewagt und bin durch die verschneiten Berge gewandert.
Die Ankunft in Missoula war wirklich überwältigend mit dem Anblick des vielen, schönen Schnees. Durch die Stadt zu laufen war die ersten Tage allerdings herausfordernd, denn die Fußwege waren noch stark vereist. So hat der Fußweg zur Uni gerne 45 Minuten gedauert, statt der eigentlichen 30 Minuten. Ich wohne in einem kleinen Studierenden-Dorf mit mehreren Häusern, in denen es verschiedene Apartments gibt. Jedes Apartment ist als WG aufgebaut – drei Personen teilen sich Bad, Küche und Wohnzimmer, aber man hat ein eigenes Schlafzimmer (zum Glück!). Vom Uni Dorf fährt unter der Woche regelmäßig ein Shuttle Bus zur Uni, aber da eigentlich jeden Tag die Sonne scheint und die Fußwege mittlerweile gestreut sind, laufe ich gerne zur Uni.
Wir sind eine kleine Gruppe internationaler Studierende und haben in der Orientierungswoche viel zusammen unternommen, sodass ich schnell Anschluss gefunden habe. Die Betreuung der Internationalen Studierendend ist hier auf jeden Fall intensiver als ich es beim letzten Mal erlebt habe und wir haben vieles an der Uni in den ersten Tagen kennengelernt. Der älteste von den internationalen Studierenden ist übrigens ein 77-Jähriger Business-Student aus Japan – also: es ist nie zu spät für ein Auslandssemester!
Ina-Marie
Das lange Warten - und das Ziel ist noch immer unbekannt!
Mein Name ist Ina-Marie und ich bin durch und duch ein Kuwi, was die Abkürzung für die Kulturwissenschaften ist. Stillstand bedeutet Rückschritt: Deswegen mache ich auf den Weg um ein Semester in Asien zu verbringen. Aufgrund der Pandemie und Einreisebeschränkungen für Taiwan warte ich schon seit über einem Jahr auf die Ausreise nach Taiwan. Falls die Grenzen zu Taiwan noch immer im neuen Jahr dicht bleiben, werde ich mein Auslandssemester in Südkorea verbringen. Egal wohin es geht, ich freue mich auf den gemeinsamen Austausch und den Perspektivenwechsel.
Neben neuen spannenden Studieninhalten, verspreche ich mir von meinem Aufenthalt an der NTU einen tiefen Einblick in das Leben in Taiwan. Ich freue mich darauf, mich durch die taiwanesische Küche zu probieren und mehr über die Kultur des Landes zu lernen. Aber auch über Korea würde ich mich freuen! Vor einigen Jahren verbrachte ich bereits einen kurzen, aber wunderschönen Urlaub in Seoul. Jetzt erhalte ich die Chance, tief in das Leben einzutauchen und ich muss zugeben, dass ich ein kleiner K-Pop Fan bin.
Meine Leidenschaft ist das kreative Gestalten, also könnt ihr euch sicher sein, dass ihr die eine oder andere Zeichung zu sehen bekommt. Gleichzeitig möchte ich euch auch von den Herausforderungen, die ein Auslandsaufenthalt mit sich bringt, und deren Bewältigung berichten. Für mich steht im Fokus was uns zusammenbringt und nicht was uns trennt.
Folgt mir gerne auch auf Instagram.
Studiengang: Bachelor Angewandte Literatur- und Kulturwissenschaften
Austauschprogramm: Bilateraler Austausch
In diesem Blogpost bekommt ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt, den Raum, den es meiner Meinung nach verdient. Auf den Instagram Kanälen des Referats Internationales (@tudo_international) und des Bereichs Behinderung und Studium (@dobus_tu_dortmund) habe ich bereits einen Einblick in meine Erfahrungen im Ausland mit einer psychischen Beeinträchtigung gegeben. Wir wissen alle, wie wenig Platz ein Post für so ein komplexes Thema bietet, weshalb ich die Idee hatte, meinen „alten“ Blog, den ich im Rahmen des PROMOS Stipendiums des Referat Internationales geschrieben habe, für eine extra Runde zu reaktivieren. Hier finden alle meine Gedanken zu meinen persönlichen Herausforderungen während meiner Zeit in Südkorea Platz. Dabei möchte ich insbesondere meine Vorbereitungen auf den Auslandsaufenthalt in den Fokus rücken. Denn meine intensive Auseinandersetzung mit der Vorbereitung hat mir geholfen, mich sicherer zu fühlen. Ähnlich wie ein Erste-Hilfe-Kasten, der nach einer Verletzung schnelle Abhilfe schafft.
Zu Beginn ist erstmal alles fremd, man ist an einem unbekannten Ort und trifft auf neue, unbekannte Leute. Das ist zunächst einmal einer der Gründe, warum wir uns auf den Weg machen, da wir diese Orte und Menschen kennenlernen wollen. Andererseits kann dies sehr herausfordernd sein.
In Seoul angekommen, habe ich mich schnell dazu entschieden doch alleine in ein kleines Apartment zu ziehen, anstatt mir im Wohnheim ein Zimmer mit einer fremden Person zu teilen. Dies war natürlich teurer, aber für mich die richtige Lösung. Ein Rückzugsort, an dem ich nur für mich sein konnte war das, was ich an vielen Tagen brauchte, um meine Batterie wieder aufzuladen.
Mit kleinen Gesten war es mir möglich meinen Rückzugsort persönlicher zu gestalten. Ich bin zum Beispiel kein großer Fan von weißen Wänden. Das heißt, in meinem Koffer hatte ich schon ausgedruckte Fotos zum Aufhängen. Auch hatte ich noch ein paar Snacks von zuhause, sozusagen als Gegenreiz zu all den neuen Geschmäckern. Einfach etwas fürs Herz. Ich kann nur empfehlen, dass man sich vor der Abreise Gedanken darüber macht, was in den Koffer gepackt werden sollte. Für mich waren das unter anderem auch mein Zeichenmaterial, ein E-Book Reader und mein Tagebuch.
Wenn es darum geht neue Leute kennen zu lernen, musste ich ordentlich über meinen Schatten springen. Einfacher macht es der Umstand, dass zumindest alle Austauschstudierenden gerade frisch angekommen waren und „alle“ neue Kontakte knüpfen wollten. Mir fiel der erste Schritt schwer, denn ich bin sehr unsicher in diesen Situationen. Trotzdem bin ich in meinen Seminaren relativ unkompliziert mit Leuten in Kontakt gekommen, auch wenn nicht jeder meiner Kennlernversuche erfolgreich war. Ich würde vorschlagen, wenn es Euch ähnlich geht, probiert aus was für Euch funktioniert. Geht Ihr lieber auf Personen zu oder wartet Ihr ab, ob Euch jemand anspricht? Das Auslandsemester kann auf jeden Fall eine Chance sein, neue Verhaltensweisen auszuprobieren.
Wie im Instagram-Post bereits berichtet, haben mir die verschiedenen Kontaktstellen, die ich in Deutschland hatte, geholfen mich sicherer zu fühlen und akute Krisen zu bewältigen. Dazu gehören Freund*innen, die dem Zeitunterschied trotzten und ein offenes Ohr hatten. Während des gesamten Prozesses nahmen die Ansprechpartner*innen verschiedener Stellen an der TU Dortmund und des Referats Internationales eine zentrale Bedeutung ein. Ich hatte mich dazu entschieden schon während der Bewerbungsphase offen mit meiner Beeinträchtigung umzugehen. Ich wusste, dass ich mich bei Fragen und Unsicherheiten immer bei meiner Heimatuni melden konnte. Mehr Selbstvertrauen gewann ich auch durch die unregelmäßigen Therapiesitzungen, in denen ich Umgangsformen für meine Problemstellungen erarbeitet habe.
Trotz der verschiedenen Unterstützungsstellen, stellte mich mein neuer Alltag Woche für Woche vor Herausforderungen. Der Aufwand meines Studiums war, durch die Vorgaben meines Studiengangs an der TU, hoch. Ich habe mich mehr als einmal gefragt, ob ich es überhaupt schaffe alle Kurse abzuschließen. Ich denke dadurch hat sich mein Zeitmanagement verbessert. Ich habe bewusster Zeit für mich alleine eingeplant und Aktivitäten, die mich entspannen. In meinem ersten Instagram-Post habe ich schon erwähnt, dass psychische Krankheiten in Südkorea kritisch betrachtet werden. Die Konsequenz war also häufig: Zähne zusammenbeißen und durch. Eine Form des Nachteilsausgleich oder ähnlichem existierte an der Gastuniversität nicht. Ich konnte dennoch für mich die Erkenntnis mitnehmen, dass ich, wenn es drauf ankommt, eine ganze Menge aus eigener Kraft leisten kann. Ich möchte nie wieder unter so einem Druck arbeiten müssen, aber für den kurzen Moment, den er anhielt, bin ich meinem Ziel, meinen Bachelor-Abschluss zu machen, viel nähergekommen. Dieses Gefühl habe ich mit nach Hause genommen.
In meiner Freizeitgestaltung bin ich zunächst häufig gewisse Schritte durchgegangen, so dass ich mich besser vorbereitet gefühlt habe. Zum Beispiel habe ich immer den Hinweg und Rückweg genau recherchiert. Ich habe darauf geachtet immer einen vollen Handy-Akku zu haben oder direkt ein Ladegerät einzupacken. Den Zielort habe ich mir online einmal angeschaut oder Freund*innen darüber ausgefragt, damit ich besser einschätzen konnte, was mich erwartet. Nach einer Weile bin ich entspannter und spontaner geworden. Ich kannte mich besser aus und durch die richtigen Apps konnte ich mich blitzschnell durch die Stadt navigieren. Ich konnte also ein bestimmtes Sicherheitsverhalten ablegen. Ich bin sehr froh und stolz, dass ich durch die Zeit in Korea mehr Vertrauen in mich selbst gewinnen konnte.
Ich habe zwei Ratschläge, die ich gerne loswerden wollen würde.
Zum einem: Nieder mit der FOMO (Fear of missing out/ die Angst etwas zu verpassen)!
Viele Tage in der Uni oder generell im Ausland waren sehr anstrengend für mich, sodass, ich immer viel Zeit in meinem Zimmer verbracht habe. Dabei ist das Gefühl oder die Sorge, etwas zu verpassen immer präsent. Diesen Punkt habe ich im Instagram-Post schon kurz angesprochen. Man sollte sich nicht ständig mit anderen Austauschstudierenden vergleichen. Gerade auf Social Media sieht es häufig so aus, als würden ALLE anderen viel mehr erleben und die tolleren Orte besuchen. Die Wahrheit ist aber, dass jede*r seinen eigenen Weg finden muss und dies auch tut. Am Ende nehme ich mir lieber einen Tag Ruhe, als meinen nächsten Trip nicht genießen zu können, weil ich völlig erschöpft bin. Mir selbst fällt es immer noch schwer und das wird es wohl auch noch eine ganze Weile. Genau deswegen ist es mir so wichtig dies anzusprechen. Dieses Gefühl kennen wir wohl alle und es sollte uns nicht den Spaß an den einmaligen Momenten nehmen, die wir erleben dürfen.
Zum anderen möchte ich Euch zwar erMUTigen Euch auch auf den Weg ins Ausland zu machen, aber meine Erfahrung hat mich gelehrt zwischendurch auch mal innezuhalten und auf mein Bauchgefühl zu hören. Wenn sich etwas nicht richtig oder wie eine Qual anfühlt, dann sollte man es nicht tun. Heißt, wenn es Euch super schlecht geht während Eures Aufenthalts, dann ist es immer auch eine Möglichkeit zurück zu kehren. Das hat nichts mit Aufgeben zu tun, sondern damit, auf sich selbst achtzugeben und Warnzeichen zu beachten. Es gab Situationen, in denen ich diese Warnzeichen ignoriert habe und das Gefühl hatte ich „müsste“ das jetzt tun. Gerade deswegen bin ich in Korea erstmal etwas vorsichtiger mit mir und der Situation umgegangen, um im Verlauf immer mehr Selbstvertrauen zu gewinnen. Am Ende habe ich wohl wirklich viel für mich lernen können und viele wertvolle Erinnerungen gesammelt.
Zum Abschied lasse ich eine kleine Tradition meines Blogs wieder aufleben:
- Was ich gelernt habe: Mit der richtigen Herangehensweise kann ich alles schaffen. Ich muss dabei zwar viel Geduld und Kraft aufbringen, aber dann kann es eine wunderbare Erfahrung werden.
- Was ich mir vornehme: Ich möchte einen weiteren Auslandsaufenthalt in mein Studium einbinden. Ich möchte die Chance nutzen und noch einmal eine Weile im Ausland leben und lernen.
- Worauf ich mich freue: In einem halben Jahr endlich meinen Bachelor zu beenden. Ich werde trotz aller Umwege endlich ein Zwischenziel in meiner Ausbildung erreichen.
Bald heißt es: 잘가! (Jal Ga!) Dies ist eine informelle Verabschiedung zwischen Freunden, die so viel bedeutet, wie „Gehe im Guten!“. Wenn ich die vergangenen vier Monate vor meinem inneren Auge vorbeiziehen lasse, dann nehme ich viele gute Erinnerungen mit. Vieles war anders als erwartet. Ob ich persönlich gewachsen bin an dieser Zeit, kann ich noch gar nicht sagen, zumindest habe ich so einiges Neues mitgenommen. Dabei habe ich ganz viele neue Favoriten gefunden.
Ganz vorne dabei ist natürlich die koreanische Küche. Über die letzten Monate habe ich so unzählige Gerichte probiert. Meine Favoriten sind Nudelgerichte. Mein Lieblingsladen um die Ecke sieht vielleicht von außen unscheinbar aus, von dem Essenangebot kann ich aber nicht genug kriegen. Mittlerweile habe ich mich durch die diversen Nudelsorten und Schärfegrade probiert. Viele Nudelgerichte werden übrigens kalt serviert und kommen mit einer Schere, damit man die Nudeln vor dem Essen kürzen kann.
Mein Lieblingsgetränk ist mit Abstand Matcha Latte. Den gibt es in Deutschland leider nicht ganz so häufig. Hier gibt Matcha in den verschiedensten Variationen. Zur Freude meines süßen Zahns auch in Gebäckform.
Meine Lieblingsorte liegen quer in der Stadt verteilt. Am besten gefällt mir die Stadt aber von oben. Der Besuch von Aussichtsplattformen, wie dem Namsam Tower (den ihr in meinen Fotos bereits häufig gesehen habt), gehört zu meinen liebsten Unternehmungen. Ich liebe es die Vogelperspektive einzunehmen und das Treiben eine Weile von oben zu beobachten. Die beste Tageszeit für einen Aufstieg ist später Nachmittag, um den Sonnenuntergang zu sehen. Beim Abstieg läuft man dann in die erleuchtete Stadt hinunter. Dort oben merke ich, wie vertraut mir die Stadt geworden ist.
Ein Highlight war definitiv das KPop-Konzert meiner Lieblingsband StrayKids. Die acht Bandmitglieder haben über 3 ½ Stunden eine atemberaubende Show gegeben. Es fand in einem relativ kleinen Stadion statt, sodass man auch in den hinteren Reihen immer noch einen guten Blick hatte.
Das Leben in einer Stadt wie Seoul wird definitiv niemals langweilig. Es ist sicher gewöhnungsbedürftig und nicht für jeden was. Jedoch gibt es immer neue Orte zu entdecken, und durch die vielen Parks und grün bewachsenden Berge gibt es auch immer Orte, an denen es ruhiger zugeht und man Erholung finden kann. Ich kann mir definitiv vorstellen in der Zukunft hier nochmal eine Weile zu leben.
Obwohl es sicher das schwerste Semester meiner Unikarriere war, war es auch das schönste. Für meine restliche Zeit in Korea habe ich bisher noch keine konkreten Pläne. Ich freue mich darauf spontan entscheiden zu können, was ich an welchem Tag mache. Ich freue mich auf einen schönen Sommer in Seoul mit meinen Freunden, denn ich bin noch lange nicht fertig mit meiner Reise.
Während es in Seoul Sommer geworden ist, habe ich mich hier so gut eingelebt, dass mir vieles bereits völlig normal vorkommt. Auf meinem 45-minütigen Weg zur Universität hole ich mir noch schnell einen Eiskaffee, bevor ich in den Kursraum gehe. Anschließend geht es gemeinsam mit Freunden in ein Restaurant, in dem die Beilagen und das Wasser kostenlos gereicht werden. Mein Weg finde ich dank schneller Internetverbindungen in Sekunden. Wenn ich etwas Zeit habe, fahre ich mit dem Bus nach Hause und sehe mir die erleuchtete Stadt im Dunkeln an. Seoul ist zu meinem Zuhause geworden. Obwohl ich noch bis August hierbleiben werde, stellt sich bereits eine gewisse Aufbruchstimmung ein, da die Universität in ein paar Wochen vorbei sein wird.
Dem Ende meiner Zeit an der Sookmyung sehe ich mit gemischten Gefühlen entgegen. Mit sechs Kursen (18 koreanischen Credits) war ich am Limit von Kursen, die ich belegen durfte. Den Arbeitsaufwand habe ich am Anfang definitiv unterschätzt. Ich habe sehr viel Zeit am Schreibtisch verbracht. Jetzt wo die Finals anstehen, werde ich da auch erst einmal bleiben. Ich freue mich, dass ich anschließend die Möglichkeit habe, noch eine Weile in Korea bleiben zu können. Ich werde die Chance nutzen, um andere Städte in Korea zu entdecken und mich nochmal ganz auf die Kultur und Sprache einzulassen.
Auf der anderen Seite bedeutet das Ende der Uni, dass viele lieb gewonnene Menschen in ihre Heimat zurückkehren werden. Über die letzten Monate haben wir gute Freundschaften geschlossen. Es wird mir fehlen, dass wir nichts mehr gemeinsam unternehmen können. Da sind die Café- und Restaurantbesuche, die Abende am Han-River oder die Besuche der historischen Orte. Es gibt zwar schon Pläne für unser Wiedersehen, aber erstmal ist es ein Abschied.
Trotz der Herausforderungen ist mir meine Gastuniversität sehr ans Herz gewachsen. Während ich am Anfang noch nicht genau wusste, was mich an einer Frauenuniversität erwarten würde, weiß ich sie mittlerweile sehr zu schätzen. Die Universität verfolgt den Anspruch, junge Frauen auszubilden, damit sie sich kritisch mit der Gesellschaft auseinandersetzen. Sie werden ermutigt sich für Veränderungen einzusetzen, die sie als notwendig erachten einzusetzen.
Die Hälfte meines Semesters ist bereits rum. Den heutigen Bericht werde ich daher nutzen, um euch einen Einblick in meine Erfahrungen mit Depressionen während meines Aufenthalts in Korea zu geben. Depressionen hatte ich schon vor Beginn meines Studiums an der TU. Daher war mir klar, dass ein Auslandsemester mich vor einige Herausforderungen stellen würde. Auf den Aufenthalt habe ich mich theoretisch schon seit Beginn meines Studiums vorbereitet. Das Ziel eine Weile außerhalb von Europa leben zu wollen, hatte ich klar vor Augen. Eine Konsequenz dafür war, dass ich mich sehr viel damit auseinandergesetzt habe, Fähigkeiten zu entwickeln, mit denen ich schwere Phasen begegnen kann. Natürlich ist das ein sehr komplexes Thema, was ich in der Kürze leider nicht großartig ausführen kann. Das Wichtigste ist, dass ich achtsam mit der Situation umgehe. Ich nehme an wie ich mich fühle, weil ich es nicht einfach ändern kann.
Seit meiner Ankunft erlebe ich wortwörtlich eine Gefühlsachterbahnfahrt. Höhenflüge wechseln sich in kürzester Zeit ab mit Tiefenpunkten. Die neue, ungewohnte Umgebung macht mich um einiges feinfühliger. Viele Gefühle und Wahrnehmungen sind nicht neu für mich, aber ich muss mit ihnen in einem neuen Kontext umgehen. Oft fehlt mir meine vertraute Umgebung, die mir im Alltag Sicherheit vermittelt.
Im Allgemeinen pflege ich einen sehr offenen Umgang in Zusammenhang mit meiner Depression. Gerade die TU Dortmund ist ein Raum für mich in dem ich offen sprechen kann und verschiedene Unterstützungsangebote nutzen kann. Gleichzeitig bekomme ich als ABeR-Referentin die Chance, selbst Ansprechpartnerin zu sein und mich zu diesem Thema zu engagieren.
Dieses Verhalten in Korea aufrecht zu erhalten, ist tatsächlich etwas schwieriger. Denn in Korea sind psychische Erkrankungen ein absolutes Tabu-Thema. Am Anfang hatte ich überlegt mich Ansprechpartner*innen an der Universität anzuvertrauen und mich zu erkundigen, welche Möglichkeiten es gibt. Schnell habe ich gemerkt, dass für mich auch bedeuten könnte, lediglich mit Vorurteilen konfrontiert zu werden, anstatt Unterstützung zu erhalten.
Für diesen Bericht habe ich mich mit einem meiner Professoren unterhalten und nach seiner Einschätzung gefragt. Er bestätigte mir, dass für dieses Thema in der Gesellschaft kein Bewusstsein gibt. Dies führe zu vielen sozialen Problemen und er hofft, dass sich dies in Zukunft ändert. Dies heißt aber auch, dass es sich nicht empfiehlt für Studierende mit Lehrenden darüber zu sprechen. In einigen Universitäten gibt es immerhin Psycholog*innen, die als Ansprechpartner*innen fungieren.
Im Umgang mit psychischer Gesundheit zeigt sich zwar ein großer kultureller Unterschied, in meinem Freundeskreis wird jedoch sehr respektvoll mit meiner Erkrankung umgegangen. In Gesprächen mit anderen internationalen Studierenden tauschen wir uns öfter aus über eigene Erfahrungen mit mentaler Gesundheit. Als kleine Erinnerung: Man sieht niemanden an welche Päckchen er*sie zu tragen hat.
Dies ist natürlich nur ein Ausschnitt aus meiner Zeit hier. Ich wollte euch diesen Teil heute bewusst zeigen. Dennoch, an den meisten Tagen gehe ich sehr, sehr glücklich in Bett. Was ich auch heute tun werde, nachdem ich noch traditionell meine drei Fragen beantwortet habe:
- Was ich gelernt habe: Ich kann vieles aus eigener Kraft schaffen.
- Was ich mir vornehme: Ich würde mich gerne weniger unter Druck setzen. Darüber werde ich euch im nächsten Bericht erzählen.
- Worauf ich mich freue: Ich bin dankbar, dafür dass ich die Möglichkeit habe diesen Bericht an dieser Stelle zu veröffentlichen. Ich freue mich, dass ihr ihn gelesen habt!
Hallo! Schön, dass ihr vorbeischaut.
Ich melde mich wieder aus Seoul, wo es mittlerweile Frühling geworden ist. Die angekündigte Kirschblüte ist zwar dieses Jahr etwas spät dran, dafür werde ich aber am Wochenende mir die schönsten Ecken ansehen. Die Zeit dafür finde ich auch nur am Wochenende, da ich mit 6 Kursen, die zum Teil zweimal die Woche stattfinden und mit wöchentlichen Abgaben verbunden sind, sehr gut beschäftigt bin.
Die ungewohnte Arbeitsweise hat mich vor einige Herausforderungen gestellt. Am Anfang hatte ich das Gefühl alles immer nur so gerade eben erledigt zubekommen. Daher habe ich mir in den letzten Wochen neue Routinen angewöhnt. Für mich ist ein gewisses Maß an Struktur unabdingbar. Wie heißt es so schön: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Obwohl, dass jetzt nicht heißt, dass ich gar keine Freizeit habe. Ich muss sie nur anders einteilen. So gehe ich meistens abends mit Freunden essen. Ich koche zwar gerne, aber hier habe ich nur begrenzt die Möglichkeit. Auswärts essen ist außerdem recht erschwinglich und ein wunderbarer Grund, um mit Freunden zusammenkommen und sich auszutauschen. Gemeinsam probieren wir uns durch das vielfältige kulinarische Angebot. Ob süß oder herzhaft, für jeden ist was dabei. Nur eine gewisse Toleranz für scharfes Essen ist vorausgesetzt. Im Kulinarischen Bereich spürt man auch den vielfältigen Einfluss aus der ganzen Welt, was es umso spannender macht Neues zu probieren.
Wie letztes Mal teile ich noch ein paar Gedanken mit euch:
- Was ich gelernt habe: Das koreanische Zahlensystem! Auch wenn sicher noch Luft nach oben ist, bin ich stolz drauf Preise mittlerweile relativ gut zu verstehen und ich werde weiter üben.
- Was ich mir vornehme: Weitermachen, wie in den letzten Wochen. Ich fühle mich sehr wohl und wertschätze sehr was ich in der kurzen Zeit schon alles erleben durfte. Meine Routinen helfen mir durch Tage, die mir nicht so leichtfallen.
- Worauf ich mich freue: Das Wochenende und die Zeit, die ich draußen in der Sonne mit ‘nem leckeren Matcha Latte verbringen kann. Außerdem warten die Kirschblüten noch darauf fotografiert zu werden.
Ich freue mich so sehr, endlich aus meinem Auslandssemester berichten zu können. Denn es erging mir wie vielen Studierenden, die sich auf ihr Auslandsemester gefreut haben. Immer wieder wurde mein Start verschoben. Doch das Warten hat nun endlich ein Ende und in den nächsten Wochen werde ich euch mitnehmen in das Leben als Studentin in Seoul.
Die erste Phase des Einlebens ist, gefühlt, schon vorbei. Das merke ich daran, dass ich sofort nach dem Aufwachen weiß, wo ich bin. Aufwachen tue ich mit der wunderbaren Aussicht auf dem Bukhansan-Berg im Stadtteil Gangbuk-gu. Ich habe mich kurzfristig gegen den Einzug im Wohnheim entschieden. Denn ich habe das Zimmer in dem ich auch meine verpflichtende 7- tägige Quarantäne verbracht habe angemietet. Mir fiel die Entscheidung nicht leicht, letztlich überzeugte mich der Wohlfühlfaktor meines Zimmers. Ein Vollzeitstudium und der Alltag in einer Großstadt können sehr fordernd sein, weshalb ich mich für mehr Privatsphäre und ein vollausgestattetes Zimmer entschieden habe.
Meine Kurse sind vor eineinhalb Woche gestartet und finden mittlerweile in hybrider Form statt. Der Campus der Sookmyung ist ein absoluter Hingucker und auch die Umgebung lädt mit vielen Cafés und kleinen Restaurants zum Verweilen ein. Es ist schön wieder einen Campus zu betreten und gemeinsam zu lernen. Natürlich gelten auch hier weiterhin Abstandsregeln. Gleichzeitig erfahren andere Bereiche weitere Lockerungen, während Südkorea gerade einen Höchststand an Neuinfektionen verzeichnet.
Zum Abschied habe ich mir noch eine Kleinigkeit überlegt: Zu drei Fragestellungen halte ich meine Gedanken fest und werde euch dann nächstes Mal ein Update geben werde.
- Was ich bereits gelernt habe: Die meisten auftretenden Probleme lösen sich mit der Zeit von allein. Geduld ist definitiv eine Tugend, die nicht schadet. Ich mache mir meistens völlig umsonst Sorgen.
- Was ich mir vornehme: Ich möchte das koreanische Zahlensystem erlernen, damit ich die Verkäufer*innen nicht immer so verwirrt anstarre.
- Worauf ich mich freue: Ganz klar, die Kirschblüte! Bald ist es so weit und die Straßen werden in ein Meer von Blüten getaucht! (Wenn ihr das nicht verpassen wollt, in drei Wochen kommt der nächste Bericht)
Okan
Japan - Entdecke die Vielseitigkeit
Hi, ich bin Okan. Die japanische Kultur und der japanische Lifestyle verkörpern für mich eine Quelle der Motivation für die Herausforderungen im Leben und Studium. Dabei lässt sich meine Motivation für die Tohoku University in der Millionenstadt Sendai (Stadt der Bäume) innerhalb der wunderschönen Tohoku Region sowohl fachlich als auch persönlich gliedern:
Fachlich begeistert mich die Universität aufgrund des sehr breit aufgestellten naturwissenschaftlichem Angebot und vor allem dem COLABS Programm, welches Master Studenten ermöglicht das erlernte theoretische Fachwissen anwendungsspezifisch in einer multidisziplinären Forschungsatmosphäre umzusetzen.
Zu meinen persönlichen Interessen gehört zum Beispiel, dass ich gerne das „wahre“ Japan jenseits von „Tourist Traps“ etc. hautnah erleben will und meine gesammelten Einblicke/Erfahrungen im Land der aufgehenden Sonne mit unseren TU-Studis teilen will, um Vorurteile wie z.B.: „Japan sei gleich Tokyo“ oder „Tohoku Region? Gibt’s da überhaupt ein Starbucks?!“ oder „In Japan wimmelts nur von komischen Otakus!!“ vorzubeugen und viel mehr auf die Vielseitigkeit Japans aufmerksam zu machen. Denn in Japan ist wahrlich für jede Person etwas dabei und dies werde ich euch zum Beispiel durch das Gegenüberstellen von Themen wie „Clash of Cultures: Tradition vs Modernism“ versuchen während meiner Zeit in Japan näher zu bringen!
。。。よろしくお願いします!
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Studiengang: Chemie
Austauschprogramm: Bilateraler Austausch
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Das frühe energische Vorbereiten spiegelt Euphorie & Vorfreude dar!
Sendai‘s Tanabata Festival (七夕祭り) hatte sich verglichen mit den anderen Events soweit hier echt wie DAS Festival des Jahres angefühlt, wonach sich jeder wahnsinnig sehnt und mit viel Vorfreude die Kalendertage abzählt.
Dies fiel mir schon Wochen vor dem eigentlichen Start auf (6 - 8 August), als ich sah wie vor den meisten Läden eifrige Mitarbeiter schon die ersten Tanabata Dekorationen sowie die Logistik fürs aufhängen etc. vorbereiteten... Da denkt man sich schon: „sind ja nur ein paar simple Dekorationen die man dafür vorbereiten müsste, wofür also das ganze Rumgestresse?“ nicht wahr??
FALSCH!! Klar die Dekorationen sind das Highlight bei Tanabata, es geht jedoch mehr um die Transformation der gesamten Großstadt Sendai‘s und die sich damit aufbauende emotionale Atmosphäre für Groß und Klein! Dieses Fest spiegelt für viele das Startsignal für die bevorstehenden Sommerferien/Feiertage dar sowie die Möglichkeit einen Wunsch für die bevorstehende Zeit zu äußern. Der Hintergrund für Tanabata (Fest der Sterne) und alles verknüpfte damit, basiert auf einer Japanischen Erzählung/Sage (8. Jahrhundert), bei der es um das Ersehnte Treffen eines Liebespaars geht (die Sterne Altair und Vega)... Falls Ihr mehr hierzu wissen wollt checkt die angefügten Links ab! Es ist echt super interessant!
https://www.parenta.com/2017/08/07/celebrating-tanabata-japanese-star-festival/
https://www.japansociety.org.uk/resource?resource=38
https://www.bokksu.com/blogs/news/tanabata-japans-star-festival
2. Sendai‘s Chamber of Commerce and Industry - Tanabata Event
Ein Traum der für mich in Erfüllung ging... #emotional
Jedes Jahr hält Sendai‘s „chamber of commerce & industry“ ein Event für das anstehende Tanabata Fest, in dem 10 ausgewählte internationale Studierende aus der Tohoku University die Chance bekommen in erster Linie von Experten über das Tanabata Fest zu lernen und zusammen mit ca. 20 hochrangigen weiblichen Führungskräften im Rahmen der Tanabata Festlichkeiten zu interagieren und gemeinsam Tanabata Dekorationen zu entwerfen! Ziel ist es zugleich auch Business Leadern/Studis die Möglichkeit zu geben wichtige Karriere bezogenen Kontakte für Ihren Werdegang zu knüpfen.
Dabei bestand das Programm aus den folgenden wesentlichen Punkten:
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Einleitende Begrüßungsrede der Präsidentin/Organisatoren des Events
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Selbstvorstellung (自己紹介) der Teilnehmenden
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Vortrag über die Geschichte & die Bedeutung des Tanabata Festivals in Sendai sowie der 7 Ornamente/Verzierungen
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Gemeinsame Bastelrunde für die Tanabata Dekorationen
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Gruppenfoto aller Teilnehmenden mit Ihren Tanabata Dekorationen (Artikel veröffentlicht in der Zeitung: 河北新報社)
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Traditioneller Business Karten Austausch (名刺交換) sowie „formlose/freie“ Interaktion mit den Business Leadern
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Abschiedsrede der Präsidentin/Organisatoren
Das Event war für mich einfach eine super schöne Erfahrung um über das Tanabata Fest von Experten zu lernen und eine erstklassige Gelegenheit wichtige Kontakte für meine Zukunft zu knüpfen! Besonders gefallen hat mir die gemeinsame Bastelrunde mit den Japanischen Führungskräften und die Gespräche die wir hatten waren echt super unterhaltsam und interessant! Total unerwartet war für mich, dass ein paar Business Leader/Organisatoren dort schon mal in Deutschland waren und sogar teilweise Deutsch sprechen konnten! Was natürlich zu sehr einzigartigen Konversationen führte und natürlich enorm mir dabei aushalf einen engeren/vertrauteren Kontakt aufzubauen! Ich weiß nicht wieso aber ich bekam (wie üblich hier von den älteren Damen, #Enkelkind-Effekt?) von einer der Führungskräftinnen ein Ticket für eine berühmte Circus Veranstaltung geschenkt (Bin immer noch wegen dem Ticketpreis geschockt)!!
Das gesamte Tanabata Event war einfach super organisiert und die Atmosphäre war stets sehr einladend! Falls Ihr im nächsten Jahr eingeladen werden solltet setzt alles in Bewegung um dran teilnehmen zu können!
Ihr kommt durch die Teilnahme sogar in die bekannteste Zeitung von Miyagi:
Kahoku Shimpo-sha (河北新報社)!! (Siehe beigefügte Bilder)
Tanabata – Das Fest der Sterne
Das gesamte Tanabata Fest Erlebnis streckt sich über 4 Tage. Es wird nämlich am 5ten August erst mal mit dem berühmten Tanabata Feuerwerk (Hanabi 花火) eingeleitet (deckt ganz Sendai quasi ab, sehr empfehlenswert!). Vom 6 - 8 August findet dann das offizielle Tanabata Fest statt!
Meine Tanabata Erfahrung in kurz: Sendai ist während Tanabata einfach wie ausgetauscht! Überall sind die unterschiedlichsten Dekorationen und Tanzaku (短冊, Papier wo die Wünsche drauf geschrieben werden) zu sehen! Es gibt traditionelle Stände/Zelte für Essen/Aktivitäten etc. (yatai = 屋台), welche einem echt das Gefühl geben nicht mehr zwischen Anime & Realität unterscheiden zu können! (Analog bei all den anderen Sommer Festen (夏祭り))
Falls Ihr wirklich zu 100% den Geist von Tanabata verinnerlichen wollt bzw. allgemein bei jeglichen Sommerfestlichkeiten das authentischste Erlebnis haben wollt, führt kein Weg an einem Yukata oder Jimbei (etwas kürzere Version vom Yukata) vorbei! Ihr werdet zwar stark auffallen aber es wird sich gelohnt haben! Also probiert es zumindest einmal aus!
Yukata/Jimbei kriegt man am preiswertesten bei den meisten AEON malls (online/im Laden) oder bei nun ja ... Don Quijote.
Falls Ihr in Sendai seid, empfehle ich euch direkt zur AEON Mall zu gehen, da dort auch meistens eine Kimono/Yukata sensei (Expert*in) ist der/die euch beim Anprobieren etc. sehr behilflich sein wird!
Take-home message: Japan wartet nur darauf dich mit all seinen super spaßigen Festivals/Events und einzigartigen Kulturgütern zur verzaubern! Ich hoffe ich konnte euch vor allem ein Einblick/Gefühl dafür geben, das man mit 6 Beiträgen definitiv nicht das Arsenal an was Miyagi allein einem anzubieten hat abdecken kann! Mir ist selbst aufgefallen das selbst mit sehr viel Ehrgeiz und Reiselust es so gut wie unmöglich ist alles was Miyagi zu bieten hat (Geschweige von der gesamten Tohoku Region) abzudecken ... Aber das macht das ganze ja so spannend, denn das Abenteuer Japan hört wirklich nie auf einen hier zu überraschen!
Alles klar das war dann auch schon leider mein letzter Storyteller-Beitrag! Aber keine Sorge!! Wie gewohnt werde ich weiterhin mein „Hinter den Kulissen Footage“ mit euch auf Instagram teilen!!
(„Hinter den Kulissen Footage“, wie gewohnt auf meiner IG-Seite: @molekel44)
Hin und wieder gab es natürlich ein paar kleinere unerwartete Kulturschöckchen, allerdings nichts was mich wirklich extremst aus dem Hocker gehauen hatte. Daher will ich diesmal etwas auf die wirklich einzigartigen „only in Japan“ – Kulturschock Erlebnisse eingehen, die mich manchmal abends immer noch wach halten!
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Arbeits-/Forschungskultur – Studenten Perspektive:
Ich würde sagen, dass verglichen mit meinen Fach bezogenen Einblicken aus unserer Arbeits-/Forschungskultur an der TU Dortmund, hier in Japan der größte Unterschied das folgende ist:
Die Japaner arbeiten wie erwartet sehr sauber, wobei in den akademischen Einrichtungen es sehr ähnlich wie bei uns zugeht .... mit der Ausnahme dass hier keine Putzkraft/Dritte in den Arbeitskreisen einfach so rein können um z.B. den Boden etc. regelmäßig zu wischen, sondern dies alles hierarchisch von Studis/PhDs wöchentlich erledigt wird!
Umso mehr beeindruckend ist, dass man hier in den Einrichtungen sehr oft seine Schuhe mit Latschen auswechseln muss! Vor allem in Laboren, wo nur die kleinste Kontamination das Experiment/die Messung bereits beeinflussen könnten, ist es sehr strikt vorgeschrieben die Labore nicht mit Schuhen zu betreten! Es fühlte sich zunächst soo fremd und ungewohnt an, es macht jedoch einfach soo viel Sinn!! Ich wünschte dieses Konzept würde auch bei uns adaptiert werden! Wer weiß vielleicht kann man hierdurch die Qualität der Messungen/Experimente verbessern und die Kontaminationsgefahr verringern!
Für mich war es auch sehr schockierend, dass man hier in (oder ausserhalb) der Labs keinen Zugang zu einer normalen VE-Wasser Leitung hat und man abhängig vom Verwendungszweck hierfür meistens einfach normales Kranwasser verwendet!
Studis hier sind in der Regel super professionell, d.h. in Japanisch übersetzt: die meisten benehmen sich Campus-übergreifend sehr sehr sehr vorbildlich und befolgen strikt die sozialen Japanischen Etiketten sowie die hierarchischen Beziehungsverhältnisse/Umgangsformen zueinander. Es scheint auch sehr üblich zu sein, dass in den Seminaren/Vorlesungen etc. so gut wie nie jemand was trinkt , geschweige von etwas kleines snackt! Die Studis sind soo diszipliniert hier! Einfach Wahnsinn!
2. Japanische Auto/Fahrkultur – eine 180° Wendung auf der A42 nach Dortmund!
Ich habe bis jetzt 2 mal erfolgreich mit dem Auto längere Strecken in Japan bewältigt! Trotz des Linksfahrgebots hier muss ich sagen, dass die Fahrmentalität der Japaner hier wirklich etwas außergewöhnliches ist!
Es fängt damit schon an, dass man hier nicht nur in bremslichen/gefährlichen Situationen hupt sondern meistens um einfach „nett“ zu sein! Dies kann natürlich schnell zu Missverständnissen führen, vor allem wenn man dies nicht gewohnt ist lol! Zum Beispiel hatte ich eine Situation, wo ich an einer großen Kreuzung links abbiegen wollte und mich dementsprechend an der halte Linie positionieren wollte (aufgrund roter Ampel) .... JEDOCH bevor ich die Haltelinie gerade noch erreichen durfte, bekam ich ein schön laaanges Hupen vorserviert! Ich komplett geschockt und verzweifelt am versuchen diese verwirrende Situation einzuordnen, konnte dank meiner japanischen Freunde schließlich aufgeklärt werden, dass der vorbei fahrende hupende Spaßvogel mir anscheinend nur netterweise aus Sorge mitteilen wollte, dass es rot ist und es sich hierbei um keine Vorfahrt Situation handelt! (es gibt anscheinend hier einen Unterschied zwischen „nettem“ und „ernstem“ Hupen! + Kombination via Lichthupe = Bedeutung ändert sich nochmal komplett)
Ich kann jedem nur dringend empfehlen einen internationalen Führerschein sich in Deutschland zu besorgen, mit dem könnt Ihr hier problemlos Autos mieten/fahren!
Ich habe so einige Mietwagen Anbieter miteinander verglichen und kann euch sagen, dass der günstigste:
- „niko niko car rental“ ist! (~ 2525 JPY, direkt am Katahira campus) Sehr beliebt, daher früh buchen!
- Die nächst günstigsten Optionen wären via „University co-op“ auf jedem Tohoku Campus verfügbar! (meistens neben der Mensa, quasi Vermittlungsservice & more = super schnell & unkompliziert) Der Service ist für Studis quasi kostenlos, man bezahlt nur den Mietwagenpreis von dem ausgewähltem Unternehmen.
- Von den online Websiten ist der günstigste „jalan.net“ (meistens fast identisch mit dem Preis von co-op)
Take-home message: In Japan warten Kulturschocks hinter jeder Ecke auf dich! Aber diese können echt von Person zu Person stark variieren! Daher ist der einzige Weg deine Kompatibilität mit dem wunderschönen Land der aufgehenden Sonne aka Japan zu prüfen, indem du einfach hierher kommst und dir dein eigenes Bild zunächst machst!
Alles klar dann bis zu meinem nächsten Storyteller-Beitrag! Bis dann!
(„Hinter den Kulissen Footage“, wie gewohnt auf meiner IG-Seite: @molekel44)
Nach dem Reisen innerhalb der Feiertage, war es wieder Zeit für meine Laborarbeit am Katahira Campus (bester Campus! hehe). Im laufe der Zeit in meinem Arbeitskreis wurde mir eines sehr schnell klar ... die Japaner sind vom Arbeitsbeginn bis zum Feierabend stets super professionell und soo fleißig! Manchmal kommt es mir sogar so vor als würden Sie einfach nicht aufhören wollen zu arbeiten haha ... was schon etwas erschreckend ist. Für mich persönlich waren die ersten Wochen recht anstrengend, vor allem in den Japanischen Arbeitsrhythmus zu kommen ist gar nicht mal so einfach. Ich denke das hängt zwar auch sehr stark vom Arbeitskreis selbst ab, aber dank der Anzahl an Seminaren und Lab-Assignments etc. ist man definitiv ganz gut beschäftigt und lernt einiges neues über sein Fachgebiet (und sich selbst) dazu! Dabei muss man fairer Weise auch erwähnen, dass den Japanern selbst das harte Arbeitsklima bewusst ist und man wirklich auch alles hier versucht & in Bewegung setzt um den Arbeitsaufwand einem so einfach/angenehm wie möglich zu gestalten. Z.B. finde ich es super, dass man im Ak für wirklich alles eine zuständige Ansprechperson hat! (Wie zu erwarten, Japan = Organisation der Spitzenklasse). Am Ende kann man dann doch dank der fairen Arbeitsaufteilung mit viel Motivation & Ausdauer gegen Ende einer langen Woche irgendwie das Ende des Tunnels zu Gesicht bekommen.
Ich muss jedoch sagen, dass Dank dieser anfangs recht gewöhnungsbedürftigen Arbeitskultur, ich echt einzigartige "only in Japan" Momente erleben durfte!
Zum Beispiel, ist es recht amüsant wenn man den letzten Zug nach Aobayama (Katahira Campus: 00:01 Uhr) verpasst und dann die Situation komplett auf sich selbstgestellt lösen darf... Da ich in diesem Gebiet mich schon als erfahrenen "Veteran" sehe, will ich gerne meine folgenden Weisheiten mit euch teilen:
Wenn Ihr euren letzten Zug gegen Mitternacht verpasst, stehen euch folgende Optionen zur Verfügung:
- Capsule Hotel (fängt meistens bei ~2000 JPY/Nacht an, muss man wenigstens 1mal erlebt haben!)
- Taxi (von Katahira nach Aobayama ~2800 JPY, kann geteilt mit bis zu 4 Freunden ne recht gute Alternative sein!
- Karaoke (Manekineko: ~580 JPY bis 6 Uhr morgens in der Woche für Studis, Wochenende ~1080 JPY)
- Rental E-Bicycle: DateBike (Für 1 h: 165 JPY, leider nur bis Kawauchi Campus möglich, man darf dann noch ca. 10 min zu Fuß „den Berg: Aobayama hochklettern", ansonsten allgemein seehr lohnenswert!)
- Und für die ganz abenteuerlichen unter euch: Laufen.
(Umsonst, 52 min/3.7 km = An sich echt machbar, aber unterschätzt nicht die Steigung/den Höhenunterschied ... man sollte schon wie ich Spaß am Hiking haben) ... ODER man macht einen auf „Hardcore Japaner“ und kauft sich etwas bei McDonalds und schläft dort bis ~ 6 Uhr. (Hatte zum Glück bis jetzt die Erfahrung nicht machen müssen, aber man sieht leider sehr viele junge Japaner in Mc's in den Morgenstunden in sehr fraglichen Schlafpositionen ("rumhocken")...
Es gibt natürlich noch ein paar andere Alternativen, aber diese hier verschaffen einen guten Überblick fürs erste denke ich.
Take-home message: Die Japanische Arbeitskultur kann anfangs recht gewöhnungsbedürftig sein, aber man kriegt mit viel Übermotivation irgendwann dann doch die Kurve und findet seinen Rhythmus! Es hängt aber auch stark vom Ak selbst ab, man muss halt auch etwas Glück haben! Nichtsdestotrotz sind die Leute von meinem Ak super nett & versuchen stets Ihr bestes mich bei allem zu supporten!
Alles klar dann bis zu meinem nächsten Storyteller-Beitrag! Bis dann!
(„Hinter den Kulissen Footage“, wie gewohnt auf meiner IG-Seite: @molekel44)
Nachdem ich mich etwas eingerichtet hatte in Sendai war mir eines klar ... Jetzt heisst es erstmal mich mit all denen zu treffen, die ich bis jetzt nur online antreffen durfte! Natürlich vorbildlich unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen ...
In den ersten Wochen konnte ich quasi jeden Tag (dank meinen Ersparnissen) viel mit den anderen internationalen Incomings, aber auch mit vielen Japanischen Studenten viel nettes unternehmen! Vor allem konnte ich guten Gebrauch von all dem Omiyage/Mitbringsel aus Deutschland ziehen, da die Japaner sich wahnsinnig über solche Dinge freuen in der Regel! Vor allem kam das Deutsche Bier sowie die Weihnachtsartikel (Spekulatius/Lebkuchen) sehr gut an!
Gerade den bevorstehenden Studis im Bereich COLABS kann ich nur empfehlen die ersten Wochen gut zu nutzen, da sobald die Laborarbeit erst mal anfängt der Wochenplan bzgl. Freizeit sich schon etwas ändern kann! Aber ich denke das hängt auch sehr stark davon ab in welchem Forschungsbereich man arbeitet etc..
Falls Ihr im Spring Semester starten solltet, versucht aufjedenfall vor dem 10.04 ca. anzukommen damit ihr die wunderschöne Kirschblüten Jahreszeit in Miyagi/Sendai nicht verpasst! Für mich ist Hanami immer etwas gewesen was ich unbedingt mal vor Ort erleben wollte ... Mein Fazit: Die Hanami-Season ist einfach magisch hier, mich hat Sie emotional sehr stark geprägt und es scheint mir als würden die Menschen hier diese liebenswerte Energie einfach verkörpern!
Falls Ihr die Hanami season in Tokyo/Miyagi verpassen solltet, könnt Ihr diese einfach im weiteren Norden (Aomori/Hokkaido) nachholen! Also keine Sorge!! Man könnte witzigerweise sogar im Süden (Kyushu) anfangen und dann bis Hokkaido sich über mehrere Monate sich ins Hanami-Koma versetzen!
Take home message: Sendai ist definitv günstiger als Tokyo, vor allem was Sushi/Fisch etc. angeht, aber dennoch empfehle ich euch reichlich für die ersten Monate zu sparen, da Ihr eure erste Zahlung vom (ggfs.) Japanischen Stipendium (JASSO) meistens erst am 25.05 bekommt ... (Zahlungen sind immer am Ende des Monats)
Ich halte euch auf dem laufenden! Bis dann!
Als ich nach fast 2 Jahren, geprägt von zahlreichen Hoch- und Tiefpunkten, endlich sicher in Japan ankam, wurde mir neben den ganzen Emotionen eines klar: Ich kann nun endlich das nächste Kapitel meines akademisches Lebens aufschlagen!
Aber um ehrlich zu sein der Moment in dem ich erstmals wirklich realisierte, dass ich jetzt in Japan bin, war witzigerweise direkt nachdem ich unseren Flieger verlassen hatte … da direkt am Ausgang eine Japanische Dame uns sehr energisch empfing nur um sich bei uns für eine Verspätung von 5 min zu entschuldigen!
Nachdem überstehen der ganzen Covid-19 Sicherheitskontrollen etc. & der Grenzkontrolle (mit „fast track“ insgesamt: ca. 2h) durften wir mit unserem negativen PCR-Test und „zairyu card“ (residence card) (ohne Hotel-Quarantäne etc.) offiziell unseren Lebensabschnitt „Japan – der Aufbruch in die Morgendämmerung“ antreten!
Was ich definitiv aber noch mit euch teilen will ist das „wilde“ Abenteuer, dass ich vom Flughafen (Narita) bis zu meiner WG in Aobayama erleben durfte!
Ich hatte leider vor lauter Euphorie & Übermotivation „vergessen“ gehabt vor der Abreise in DE zu schlafen etc. (weil viel zu tun) … Dennoch war mein Fahrplan von Narita bis nach Aobayama (Dormitory) trotz der leider schwierigen Situation (Schäden durch zuvoriges Erdbeben) an sich gut durchgeplant gewesen … naja zumindest bis ich dann vor dem JR Ticket Schalter in Ueno stand und in sehr sehr höflichem & formalen Japanisch („Keijyougo“: 敬譲語) erklärt bekommen habe, dass ausgerechnet genau heute meine direkte Verbindung (Jouban Line, Hitachi Zug) nach Sendai nicht verfügbar war … Dank dem Weltklasse Support der JR Ticketverkäuferin konnte ich noch spontan eine alternative Route nach Sendai organisieren und dadurch sogar meine erste Shinkansen Erfahrung sammeln!
In kurz: super schnell, sehr pünktlich (natürlich), super leise im Zug (man könnte eine Stecknadel fallen hören), super sauber (wie halt überall hier) … einfach halt Japan!
Nach dem Shinkansen musste ich mit dem „JR local train“ weiterfahren (JR local train: langsamer & keine gute Idee während der Japanischen „Rush-Hour“ wie ich bemerkte) … Trotz der recht körperlich anstrengenden Reise bis zu meiner WG in Aobayama (das „yama“ steht für „Berg“ lol) konnte ich alles dank der echt unfassbar netten Hilfe von japanischen Passanten am Ende doch noch sicher bewältigen! (Japanische Grundkenntnisse sind aufjedenfall sehr nützlich beim Reden mit Passanten, mit Englisch kommt man aber auch weit!)
Als ich in meiner WG dann sehr erschöpft ankam, konnte ich tatsächlich einen „Typisch Japan!“ Moment erleben! Da ich sehr erschöpft und natürlich extremst hungrig war suchte ich verzweifelt gegen 2 Uhr morgens auf unserem Aobayama Campus nach etwas „essbarem“ und konnte tatsächlich eine Art „self-sufficient convenience store (コンビニ = Conbini)“ (Aobayama Dormitory Gebäude 6) finden!
„Typisch Japan!“ an diesem 24/7 Mini-Supermarkt war, dass dort keine Kassierer/Angestellte etc. tätig waren, sondern alles mit quasi 110% Eigenverantwortung (Bezahlen etc.) des Kunden funktionierte! Ich war vor allem beeindruckt von der Auswahl und den Preisen, die doch sehr Studenten freundlich waren!
Ich habe hierzu auch einen Beitrag auf meiner Instagramm Seite (@molekel44) geposted! Falls Ihr Interesse an mehr Infos bzw. Einblicke in das Studenten Leben an der Tohoku University in Sendai haben solltet schaut ruhig mal vorbei!
Take-home message: Japan funktioniert einfach soo verlässlich! Pünktliche Züge, Sauberkeit = fast wie eine Religion hier und die berüchtigte Mülltonnen Schnitzeljagd ist echt ein gutes work-out! Vorallem aber ist Japan soo viel mehr als nur Tokyo und ich hoffe, dass ich mit euch die Vielseitigkeit Japans teilen kann!
Ich halte euch dann auf dem laufenden und freue mich schon meine weiteren Erfahrungen mit euch zu teilen!
Nach fast 2 Jahren geprägt von Höhen und Tiefen ist es nun endlich soweit!
Ich erinnere mich noch sehr genau daran wie ich als Kind, aber auch noch bis vor kurzem, mich immer danach gesehnt hatte eines Tages nach Japan zu reisen um dort meine Träume und Ziele zu realisieren …
Vor allem erinnere ich mich auch an die super Unterstützung von Seiten unserer Uni und vor allem von Laura Hope, die mir wirklich stets den Rücken frei gehalten hat und mir stets auf dieser abenteuerlichen Achterbahnfahrt beiseite gestanden hat, dafür will ich mich nochmal von ganzem Herzen aus bei dir bedanken!
Großes Dankeschön auch an all die Leute der Tohoku University, die mir über den gesamten Zeitraum hinweg stets verlässlich geholfen haben und schließlich zusammen mit der japanischen Regierung mir den Pfad für die Einreise nach Japan eröffnet haben!
Ich freue mich wahnsinnig auf die kommende Zeit und werde definitiv versuchen das Beste daraus zu machen!
An all die Japan begeisterten Studis, falls ihr irgendwelche Fragen haben solltet oder einfach nur mit jemandem über Japan reden wollt, könnt Ihr mich jederzeit gerne erreichen. (Über Laura oder via IG: @molekel44)
Ich halte euch auf dem laufenden!
Cheers!
Ich, geboren und aufgewachsen im schönen Ruhrpott, komme aus einer Arbeiterfamilie mit türkischem Migrationshintergrund. Meine Familiengeschichte ist stark geprägt von Werten wie „niemals aufgeben“, „du hast nichts zu verlieren“, „harte Arbeit ist wahrer Lohn“, „wer rastet, der rostet“, „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, „eine Hand wäscht die andere“ etc..
Ihr könnt mir glauben, dass ich im Laufe meines Lebens nichts geschenkt bekommen habe und auf dem steinigen Pfade in Richtung Erfolg sowie Selbsterfüllung stets auf mich allein gestellt war. Aber das ist okay, da ich wirklich daran glaube, dass das Umfeld in dem man aufwächst und stets ausgesetzt ist einen wichtigen Beitrag dazu leistet, uns auf jene schwierigen Zeiten vorzubereiten und die Stärke mitzugeben, diese zu bewältigen.
Bzgl. Lebensmotivation ist bis heute noch die Fackel die mir den Weg durch die Dunkelheit offenbart: meine Leidenschaft für Japan sowie für die DNA/RNA-Forschung.
Dabei sind immer noch meine größten Vorbilder aus meiner Familie mein Großvater und mein Vater, welche beide mir gezeigt haben was harte Arbeit heißt und bewirken kann. Insbesondere bin ich meinem Großvater sehr dankbar für seine eiserne Willensstärke sowie Bereitschaft, sein mühsam aufgebautes Leben in der Türkei aufzuopfern um dann hier in Deutschland in der Zeche seinen Körper kaputt zu arbeiten, nur um seiner Familie eine ggfs. bessere Zukunft zu ermöglichen. Es sind Aufopferungen unserer Familien wie diese, die uns genug Motivation mitgeben sollten, jegliche Hürden zu meistern ... wenn nicht für uns selbst dann wenigstens für die Menschen wie mein Opa, die selbstlos beim Wiederaufbau unseres nun schönen Deutschlands mitgeholfen haben!
Das ist insbesondere ein Appell an jene die das Gefühl haben, alleine mit dem Rücken an der Wand zu stehen... Aber dennoch Ihre aufgezwungene Situation nicht kampflos einfach akzeptieren wollen! Sei es im akademischen oder privatem Kontext Ihr seid nicht allein! Wenn jemand wie ich sein Leben/seine akademische Karriere (Stipendien, Auslandsforschungsprogramme etc.) in den Griff bekommen konnte, dann könnt Ihr das auch! Denn ihr habt schon mal wenigstens mich als Verbündeten haha! Ihr könnt mich jederzeit bzgl. allem entspannt via IG (@molekel44) erreichen! Gemeinsam sind wir stark und gemeinsam werden wir unsere Träume erfüllen!
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