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Internationale Karreiremesse 2022

„Das persönliche Kennenlernen spielt eine große Rolle“

Felix Ewering & Rita Skinderyte-Tirella | ThyssenKrupp Bilstein, Standort Essen | rd. 1.600 Mitarbeiter*innen in Deutschland und rd. 4.000 weltweit

Bei der Internationalen Karriere­messe 2022 konnte Felix Ewering, Master-Absolvent der Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund, die Recruiterin der thyssenkrupp Bilstein GmbH, Rita Skinderyte-Tirella, überzeugen: Ein gutes halbes Jahr später ist er als Prozessingenieur bei dem weltweit aufgestellten Stoßdämpferhersteller eingestiegen. In diesem Interview erzählen er von seinem Karriereweg und welche Rolle Internationalität in seinem Arbeitsalltag spielt.

Julia Pehle: Können Sie den Weg beschreiben, der Sie an die Uni und dann über die Internationale Karriere­messe zu thyssenkrupp Bilstein geführt hat?

Felix Ewering: Ich habe mich im Wintersemester 2016/2017 für den Bachelorstudiengang Maschinenbau an der TU Dortmund eingeschrieben. Schon vor meinem Studium habe ich praktische Erfahrungen in diesem Bereich durch Praktika gesammelt – einfach, um zu sicherzustellen, dass das Fach auch das richtige für mich ist. Im Studium lag es dann nahe, den Schwerpunkt auf Produktionstechnik legen, weil ich auch bei meinen Praktika in produzierenden Unternehmen tätig war und die Optimierung von Maschinen mir sehr viel Spaß gemacht hat. Fünf Jahre später habe ich dann meinen Master in der Produktionstechnik fortgeführt und meine Masterarbeit bei der WILO SE geschrieben. Diese Arbeit befasste sich mit der Konstruktion einer eigenen Maschine mithilfe von CAD, was teilweise sehr mathematisch war und mich gut auf meine Tätigkeit bei thyssenkrupp vorbereitet hat. Für mich war es extrem wichtig, während des Studiums Praktika zu absolvieren, um immer wieder zu überprüfen, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Im Laufe eines sechsjährigen Studiums kann sich die Meinung ja auch ändern, aber bei mir hat sie sich eher bestätigt.

Wie sind Sie auf die Internationale Karriere­messe aufmerksam geworden?

FE: Auf die Messe bin ich ganz klassisch durch eine Rundmail aufmerksam geworden. Thyssenkrupp hat mich schon in der Auflistung der teilnehmenden Firmen direkt angesprochen. Ich hatte ein tolles Gespräch mit Rita Skinderyte-Tirella – wäre ich da nicht so begeistert gewesen, säße ich heute nicht hier. Wir haben uns dann zunächst bei LinkedIn vernetzt und sind in Kontakt geblieben, außerdem habe ich mich auch bei MINTalents@tk engagiert. Dort haben wir uns dann wiedergesehen und ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

Was genau machen Sie in Ihrem Job?

FE: Ich bin am 1. Mai dieses Jahres direkt als Prozessingenieur eingestiegen. Unsere Abteilung ist in verschiedene Prozessschritte unterteilt: Wir machen den Grundaufbau von Stoßdämpfern und stellen diese aufgrund der hohen Stückzahlen dann mit Maschinen her. Daher spielt die Beschaffung von Maschinen eine zentrale Rolle in meinem Job. Wir stehen in engem Kontakt mit Lieferanten und Maschinenherstellern und begleiten den gesamten Bestell- und Herstellungsprozess. Am herausforderndsten finde ich die Verhandlungsgespräche, in die wir aktiv involviert sind und unsere technischer Perspektive einbringen. An dieser Stelle ist mein Maschinenbaustudium sehr hilfreich.

Rita Skinderyte-Tirella: Internationalität hat bei thyssenkrupp Bilstein einen hohen Stellenwert. Wir sind ein global agierendes Unternehmen im Automotive-Bereich und produzieren Stoßdämpfer. Unsere Werke befinden sich in Mexiko, China, Rumänien, USA und Deutschland. Dabei arbeiten wir unter einem hohen Innovationsdruck und legen den Fokus auf Qualität statt Quantität.

Gibt es etwas, was Sie besonders spannend finden?

FE: Besonders gut gefällt mir, dass es auch mal sehr dynamisch zugehen kann, was die Reisetätigkeit betrifft: Schon wenige Tag nach meinem Jobeinstieg ging es direkt nach Rumänien und anschließend für einen Monat nach Mexiko. Das war definitiv ein Sprung ins kalte Wasser! Die Maschinen, um die wir uns kümmern, stehen hauptsächlich in Mexiko. Durch den direkten Kontakt mit den Kolleg*innen vor Ort habe ich viel über kulturelle Unterschiede in der Kommunikation und Arbeitsweise gelernt. Dadurch entwickelt man sich weiter und es schweißt einen mit den Kolleg*innen zusammen. Überhaupt wurde ich sehr gut in das Team aufgenommen.

Wie wichtig ist die Teilnahme an Messen, wie beispielsweise der Karriere­messe?

RST: Messen bieten uns eine einzigartige Gelegenheit, uns als potenzieller Arbeitgeber zu präsentieren und gleichzeitig in den Dialog mit aufstrebenden Fachkräften zu treten. Bei der Internationalen Karriere­messe hatten wir eigentlich Stellenangebote, die eher zu berufserfahrenen Kandidat*innen gepasst haben – Felix konnte uns aber im Vorstellungsgespräch überzeugen. Daher lohnt es sich für die Studierenden und Absolvent*innen immer, dabei zu sein, da das persönliche Kennenlernen oft eine große Rolle spielt.

Welchen Tipp würden Sie Studierenden geben, um den Berufseinstieg gut vorzubereiten?

FE: Beim Start sind Berufsleben ist es von Vorteil, nicht nur auf die Kenntnisse aus dem Studium, sondern auch aus Praktika zurückgreifen zu können. Dabei fand ich es auch hilfreich, aus schlechten Erfahrungen zu lernen! Eines meiner Praktika war definitiv zu theoretisch, aber diese Erfahrung konnte ich in das nächste Praktikum und letztendlich in meinen ersten Job einfließen lassen. Ich würde aktuellen Studierenden raten, frühzeitig darüber nachzudenken, wohin sie beruflich wollen, und diesen Weg konsequent zu verfolgen. 

 

JP: Vielen Dank für das Gespräch!

 

Die nächste Internationale Karriere­messe findet am 25. Oktober 2023 im Internationalen Begegnungszentrum der TU Dortmund statt.